Antonov-Landung im Video Antonov AN-225 - Landung in Leipzig: Flammen schlagen aus Triebwerk bei Landung am Flughafen Leipzig/Halle

Leipzig - Aufregung am Flughafen Halle/Leipzig: Die Antonov AN-225 ist am Donnerstag zwar gelandet, allerdings schlugen plötzlich Flammen aus einem der Triebwerke. Die Flughafen-Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen aus.
Wie Flughafensprecher Uwe Schuhart berichtet, kamen letztlich aber keine Löschmittel zum Einsatz: Das Feuer sei von selbst ausgegangen. Nach rund 15 Minuten soll die Aufregung vorbei gewesen sein. Eine Gefahr habe nicht bestanden.
Kann Antonov AN-225 von Leipzig starten?
„Bei Triebwerken dieser Art können sich Flammen bilden. Das ist nicht unüblich. Den technischen Vorgang könnte aber ein Ingenieur oder Triebwerktechniker sicher genau erklären“, sagte Uwe Schuhart der MZ.
Bisher gibt es keine Meldung zu einer Verschiebung des planmäßig für Freitag vorgesehenen Starts nach Südamerika. Die Antonov soll am Freitag gegen 18 Uhr wieder in Leipzig/Halle abfliegen und Maschinenteile mit einem Gewicht von 160 Tonnen nach Chile transportieren. In Island ist ein weiterer Stopp geplant.
Die Antonov AN-225 ist bereits zum 21. Mal am Flughafen Leipzig/Halle gelandet. An keinem anderen europäischen Airport, mit Ausnahme des Heimatflughafens Kiew-Gostomel, war die Antonow 225 bislang öfter zu Gast.
Alles begann Ende der 80er Jahre. Am 21. Dezember 1988 verließ die AN-225 erstmals sowjetischen Boden. Im März 1989 stellte sie im Rahmen der Flugerprobung gleich 106 (!) Gewichts-, Strecken-, und Höhenweltrekorde auf. Im Rahmen des Raumfahrt-Programms „Buran“ flog die Antonov diverse Mal mit einem Space-Shuttle durch die Welt. Im April 1994 – nach Beendigung des Raumfahrt-Programms – wurde „Mrija“ wieder eingemottet, da der Bedarf fehlte.
Erst im Mai 2001 wurde die Riesenflieger von „Antonov Airlines“ wieder in Dienst gestellt und war fortan als Transportmittel für besondere Aufgaben unterwegs. Der erste Flug im kommerziellen Dienst war im Januar 2002 von Stuttgart in den Oman. Es wurden 216.000 Fertigmahlzeiten für das amerikanische Militär transportiert. Die Nachfrage nach der Antonov hielt sich jedoch auch aufgrund der Finanzkrise in Grenzen: Bis ins Jahr 2012 wurden erst 5000 Flugstunden registriert. In dieser Zeit wurde zwar knapp 50 Mal die Erde umrundet – die Lebenszeit der Maschine beträgt aber 24.000 Flugstunden. Zu Spitzenzeiten ist „Mrija“ nur zwei bis drei Mal pro Monat im Einsatz. Bis 2035 soll sie – laut Hersteller-Angaben – aber noch im Einsatz bleiben.
Sein Name ist Vladimir Yurievich Mosin. Um die Antonov AN-225 fliegen zu dürfen, musste er zuvor mindestens fünf Jahre Kapitän des kleineren Typs AN-124 gewesen sein.
Die Antonov AN-225 fliegt unter der Kennung UR-82060, sie ist 84 Meter lang und 18 Meter hoch. Zum Vergleich: Eine Boeing 747-800 ist in der Länge acht und in der Breite 20 Meter kürzer. Selbst ein Airbus A380 wirkt gegen „Mrija“ klein. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 850 km/h, beim Start zwischen 240 und 280 km/h, bei der Landung 295 km/h. Die sechs Triebwerke sorgen für eine Schubkraft von 140,5 Tonnen. Sechs Menschen (Kapitän, Erster Offizier, Navigator, zwei Flugingenieure und eine Funkoffizier) werden benötigt, um alle Instrumente des Riesenfliegers richtig zu bedienen. 365 Tonnen Kerosin kann die AN-225 aufnehmen. Ohne Ladung kann das Flugzeug 18 Stunden fliegen und eine Strecke von 15.000 Kilometern zurücklegen.
Im Frachtraum finden theoretisch 16 Container Platz. Alternativ auch 80 Autos oder der Rumpf einer Boeing 737. Der Frachtraum ist 70 lang, 6,5 Meter breit und 4,5 Meter hoch.
Die Antonov AN-225 ist so schwer, dass ihre Räder beim Rollen auf dem Asphalt einen Abdruck hinterlässt. Es wurde 1998 sogar begonnen, eine zweite AN-225 zu bauen. Bis heute ist sie allerdings nicht fertiggestellt – und wird dies wohl auch nie werden. Auch eine AN-325 mit acht Triebwerken war in Planung, wurde aber nicht realisiert.
Für Flugzeugenthusiasten in ganz Deutschland ist der Besuch einer Antonov AN-225 ein lohnendes Ausflugsziel. Die Antonov AN-225 ist 84 Meter lang, 18 Meter hoch und hat eine Spannbreite von 88,4 Metern. Das größte im Einsatz befindliche Flugzeug der Welt ist ein sechsstrahliges Frachtflugzeug.
In den Laderaum der 1.300 Kubikmeter fassenden Maschine passen etwa 80 Autos. In ihren Bauch passt eine Nutzlast von 250 Tonnen. Voll beladen wiegt die Maschine 650 Tonnen. (mz)
