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Neuer 50-Euro-Schein 50-Euro-Schein: Giesecke & Devrient druckt neuen Geldschein in Leipzig

05.07.2016, 18:07
Walter Schlebusch, Vorstandschef der Wertpapierdruckerei Giesecke & Devrient, steht in einem Drucksaal des Unternehmens in Leipzig.
Walter Schlebusch, Vorstandschef der Wertpapierdruckerei Giesecke & Devrient, steht in einem Drucksaal des Unternehmens in Leipzig. dpa Lizenz

Leipzig - Am Dienstag wurde in Frankfurt (Main) der neue 50-Euroschein vorgestellt, der ab Frühjahr 2017 in Umlauf gebracht werden soll. Fälschungssicher soll er sein, dank neuer Sicherheitsmerkmale, wie Hologramme, die auch im Wasserzeichen zu sehen sind. Doch die wenigsten wissen, dass das neue High-Tech-Zahlungsmittel in Leipzig gedruckt wird.

Die Wertpapierdruckerei Giesecke & Devrient hatte eine entsprechende Ausschreibung gewonnen, sagte Vorstandschef Walter Schlebusch.

Sogar Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hatte dem Traditionsunternehmen bereits ein Besuch abgestattet und sich über die Ausbaumaßnahmen für die Leipziger Produktion informiert.

Pro Jahr werden in verschiedenen europäischen Ländern laut Schlebusch sechs bis sieben Milliarden Euro gedruckt. Der deutsche Anteil liege bei etwa 30 Prozent. Die Aufträge für den Gelddruck werden europaweit ausgeschrieben.

Der Leipziger Standort erhält dafür eine neue Produktionshalle. Giesecke & Devrient will den Banknotendruck in Leipzig konzentrieren. Die Zahl der Mitarbeiter soll in Leipzig von 350 auf mehr als 420, sagte Schlebusch.

Raum für moderne Druckmaschinen

Die Produktion werde mit dem Neubau um rund 2.600 Quadratmeter erweitert und biete künftig Raum für moderne Druckmaschinen. „Wir haben uns in Leipzig immer sehr beholfen, weil der Standort nicht für moderne Maschinen geeignet war“, sagte Schlebusch. Giesecke & Devrient investiere einen zweistelligen Millionenbereich in den Ausbau.

In Leipzig werden Briefmarken und Banknoten gedruckt. Über die genaue Geldmenge schweigt sich das Unternehmen aus. Allerdings müssten in Leipzig „ein paar Hunderte Millionen“ jedes Jahr gedruckt werden, damit die Pressen ausgelastet seien, sagte Schlebusch. Giesecke & Devrient druckt auch viele andere Währungen, das Unternehmen habe weltweit 60 Kundenländer.

2014 startete der Konzern wegen des harten Wettbewerbsdrucks ein Sparprogramm. Dazu zählten die Schließung des Euro-Druckstandortes München sowie Einschnitte in der Verwaltung. Dagegen gab es Proteste der Beschäftigten. 2014 machte Giesecke & Devrient einen Umsatz von 1,83 Milliarden Euro. (dpa/jha)