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Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt: Zuckerrüben-Ernte bereitet Bauern Sorgen

Von Sabine Fuchs 29.08.2013, 12:29
Mit einer Spezialmaschine werden bei Welsleben in der Magdeburger Börde (Sachsen-Anhalt) Zuckerrüben geerntet.
Mit einer Spezialmaschine werden bei Welsleben in der Magdeburger Börde (Sachsen-Anhalt) Zuckerrüben geerntet. Archiv/DPA Lizenz

Sangerhausen/MZ/DPA. - Obwohl die Getreideernte trotz ungünstiger Witterung noch durchschnittlich ausgefallen ist, machen sich die Bauern in Sachsen-Anhalt Sorgen. Die für viele Betriebe wichtigen Zuckerrüben stehen schlecht in diesem Jahr. Proberodungen hätten ergeben, dass die Erträge um bis zu ein Drittel unter dem langjährigen Mittel liegen, teilte der Bauernverband am Donnerstag in Sangerhausen mit. Auch um den Zuckergehalt der Rüben, die auf 44 000 Hektar im Land angebaut wurden, sei es nicht gut bestellt. Denn sie kamen wegen der Witterung spät in den Boden. „Die Bauern hoffen nun auf ergiebigen Regen und einen sonnigen September“, sagte der Präsident des Verbandes, Frank Zedler.

Damit die Rüben länger wachsen können, beginne die Verarbeitung in diesem Jahr später, voraussichtlich Ende September, sagte er. Mit den Zuckerfabriken im Land (Zeitz, Könnern und Kleinwanzleben) sei das bereits abgestimmt. Doch länger könnten die Bauern nicht mit der Ernte warten, da die Felder rechtzeitig wieder bestellt werden müssten. Auch die Kartoffeln und der Mais konnten erst vier Wochen später gepflanzt werden. Daher werde die Ernte auch dort knapp ausfallen. „Es wird aber keinen Mangel an Kartoffeln geben“, sagte Zedler. Die Großhandelspreise seien in den vergangenen Tagen gefallen oder stagnierten.

Winterweizen bringt gute Erträge

Die Getreideernte ist den Angaben zufolge erwartungsgemäß durchschnittlich ausgefallen. Die meisten Landwirte sind jedoch angesichts der widrigen Witterungsbedingungen mit Menge und Qualität zufrieden. Leicht über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre liegen die Erträge beim Winterweizen - der wichtigsten Feldfrucht im Land. Der wurde auf knapp 330 000 Hektar angebaut. Die Erträge liegen im Durchschnitt bei 7,5 bis 7,8 Tonnen pro Hektar. Das ist ähnlich wie im Vorjahr.

Sehr gute Ergebnisse erzielten die Bauern beim Winterroggen, der auf einer Fläche von 90 000 Hektar angebaut wurde. Der Ertrag von 5,7 Tonnen pro Hektar liegt deutlich über dem Mittel von 4,6 Tonnen. Auch die Qualität sei zufriedenstellend.

Zedler kritisierte, dass die Preise für Getreide um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind. Damit würden die Erlöse aus der Ernte deutlich unter denen des Vorjahres liegen. „Es gibt in Deutschland überhaupt keinen Grund, die Preise für Backwaren anzuheben und das mit gestiegenen Getreidepreisen zu begründen“, sagte er.