Zugang vom Park Wörlitz Zugang vom Park Wörlitz: Heftiger Streit zwischen Gasthaus "Seeblick" und Gartenreich

Wörlitz - Roland Paasch ist sauer, sehr sauer. Der Auslöser seiner Verärgerung ist die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Die will den Holz-Lattenzaun, der das Wörlitzer Gasthaus „Seeblick“ in Seerichtung vom Landschaftspark trennt, demnächst erneuern.
Betreiber findet es zufällig heraus
Das, sagt der Betreiber der Gaststätte, habe er nur zufällig mitbekommen, als vor einigen Wochen Mitarbeiter einer Firma die Zaunfelder vermessen. Paasch fragt nach und erfährt, dass ein neuer stabiler Metallzaun geplant sei. Zudem soll der etwa vier Meter lange Weg, der durch ein fehlendes Zaunfeld seit einigen Jahren einen halbwegs direkten Zugang aus dem Park zum Gasthaus und umgekehrt ermöglicht, verschwinden. Speziell das kritisiert der 48-Jährige. Und so schreibt er an den Direktor der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Thomas Weiß, erläutert sein Anliegen und schlägt vor, wenn der Zaun unbedingt bleiben müsse „wenigstens eine Tür auf der Höhe des Gasthauses ,Seeblick’ einbauen zu lassen bzw. den Zaun an dieser Stelle angemessen zu unterbrechen“.
Gegenüber der MZ erläutert der Gastronom später, dass die schmale mit Feldsteinen befestigte und beidseitig von Fahrzeugen befahrene Straße („Huckelpiste“) vor seinem Restaurant besonders älteren Menschen erhebliche Probleme bereite und nicht gefahrfrei zu Fuß genutzt werden könne.
Im Übrigen habe das Loch im Zaun eine holländische Touristin, die bei Gegenverkehr mit ihrem Pkw rückwärts rangieren musste, verursacht. So sei dieser Zugang zum „Seeblick“, den insbesondere am See entlang gehende Touristen spontan zu einem Besuch bei ihm nutzen, entstanden.
Gespräch mit Vertretern der Stiftung und Gasthausbetreiber eskaliert
Paasch fordert jedoch auch Gleichbehandlung, denn an anderer Stelle sei der Zugang vom Park zur jeweiligen Gastronomie durchaus einfach und sicher möglich. „Warum geht das bei uns nicht?“, fragt er. Zumal er den auszubauenden Weg gegebenenfalls selbst bezahlen würde. Ohne diesen sieht Paasch sein Unternehmen in Gefahr. Ein Gespräch mit Vertretern der Stiftung und dem Gasthausbetreiber eskaliert indes, verläuft ergebnislos. Paasch fühlt sich provoziert, reagiert emotional.
„Wir bemühen uns aber weiterhin, eine Einigung mit unserem Nachbarn zu erreichen“, antwortet Steffen Kaudelka von der Kulturstiftung kurz auf Anfrage der MZ. Mehr hat er zur Problematik nicht zu sagen.
(mz)