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Volleyball Volleyball: Intensivkurs vor Spitzenspiel

Von Thomas Tominski 14.01.2016, 08:05
Trainer Ulf Jonas (Mitte), hier bei einem früheren Match, hat seine Spieler mit einer Intensiv-Einheit auf das Gipfeltreffen vorbereitet. Die Regionalliga-Volleyballer des MTV Wittenberg erwarten am Sonnabend um 18 Uhr in der Stadthalle Tabellenführer TSV Spandau.
Trainer Ulf Jonas (Mitte), hier bei einem früheren Match, hat seine Spieler mit einer Intensiv-Einheit auf das Gipfeltreffen vorbereitet. Die Regionalliga-Volleyballer des MTV Wittenberg erwarten am Sonnabend um 18 Uhr in der Stadthalle Tabellenführer TSV Spandau. Archiv/Achim Kuhn Lizenz

Wittenberg - Ulf Jonas hat seinen Schützlingen beim ersten Training nach der Blamage zum Rückrundenauftakt ordentlich Beine gemacht. „Sie haben nach 15 Minuten geschnauft wie eine Dampflok an einer langen Steigung“, erzählt der Trainer des Volleyball-Regionalligisten MTV Wittenberg, dem das 0:3 bei CV Mitteldeutschland II schwer im Magen liegt. Am Sonnabend ab 18 Uhr wollen die Lutherstädter beim Gipfeltreffen gegen Spitzenreiter TSV Spandau in der Stadthalle beweisen, dass sie eine Spitzenmannschaft sind.

Der TSV Spandau wurde am 29. August 1860 gegründet und ist der älteste Sportverein des Stadtbezirks. Die knapp 500 Mitglieder sind in 28 Abteilungen organisiert. Von Akrobatik über Leichtathletik bis Yoga ist alles dabei. Hinter Aufsteiger SV Preußen Berlin belegten die Regionalliga-Volleyballer in der Serie 2014/15 den zweiten Platz. Die Preußen gewannen beide Saisonspiele (3:1, 3:0) gegen ihren ärgsten Verfolger. Aufgrund der Vorjahresplatzierung hat sich der TSV in dieser Saison den Aufstieg zum Ziel gesetzt. Zum Team gehören Enrico Brandenburg, Ronny Klein, Filipe Mosler, Ricardo Mosler, Michael Siebert (Angriff), Philippe Krebber, Marc Scheumann, Marvin Rominger (Mittelblock), Stephan Schulz, Sebastian Salb (Zuspiel) und Libero Max Stier.

Trotz des Verlustes der Tabellenführung, trotz der laut Jonas „blutleeren Vorstellung“ am vergangenen Samstag. Der 47-Jährige hat seinen Spielern bei der Auswertung nicht die Leviten gelesen, sondern wie erwähnt die Trainingsintensivität erhöht. „Einige Akteure müssen im Kopf einfach frei werden“, verteidigt er die Maßnahme, denn ein Abrutschen in das Mittelmaß kann nicht Ziel des MTV sein. Jonas verrät, dass die zu erwartenden Widerworte ausgeblieben sind. Jeder habe am Dienstagabend gespürt, wie intensiv Frustbewältigung sein kann.

Die von Stephan Schulz und Fiete Lemke betreuten Spandauer sind als Meisterschaftsfavorit ins Rennen gegangen und haben sich auch von der 2:3-Hinspielniederlage gegen den MTV nicht aus der Bahn werfen lassen. „Eine sehr angezockte Truppe“, so Jonas anerkennend, der die eigentliche Stärke des Kontrahenten im Angriffsspiel sieht. „Da müssen wir 100 Prozent bringen, um als Sieger vom Parkett zu gehen“, so der Coach, der intern nur „der Leitwolf“ genannt wird. „Wegen meiner grauen Haare.“

Personell sieht es beim MTV gut aus. Angreifer Benjamin Schenke ist laut dem 47-Jährigen immer noch ein bisschen blass um die Nase, seinem Einsatz sieht er jedoch optimistisch entgegen. Dies gilt auch für Zuspieler Raik Zischkale, der aufgrund einer Kehlkopfentzündig nicht die nötigen Ansagen machen kann. „Bis Samstag kann er wieder laut sprechen“, ist Jonas überzeugt, der hofft, dass die Fans des MTV ihre Mannschaft beim Gipfeltreffen ebenfalls lautstark unterstützen.

Der Trainer weiß, dass sich seine Schützlinge beim Gipfeltreffen wenig Fehler leisten dürfen und das Tempo permanent hochhalten müssen. Den angestrebten Heimsieg fordert er nicht um jeden Preis. Die Mannschaft muss vor allem eine ordentliche Leistung zeigen und beweisen, dass die deutliche Klatsche beim CV Mitteldeutschland II nur eine Eintagsfliege war. „Wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht, kann ich sogar mit einer knappen Niederlage leben. Auch wenn das Thema Meisterschaft dann abgehakt ist.“

Staffelleiter Lothar Albrecht sieht dem Spitzenspiel in der Nordost-Gruppe mit Spannung entgegen. Er kenne Mannschaften und Trainer sehr gut, doch als Staffelchef muss er neutral bleiben und darf keinen Tipp abgeben. „Ich nehme die Protokolle entgegen und werte sie dann aus“, meint der Berliner, der Wittenberg und Spandau wünscht, dass sie ihr Spiel durchziehen sollen.

Alle Ergebnisse zur Regionalliga sind unter www.volleyball-nordost.de im Internet einsehbar. (mz)