Veranstaltungen in Zahna-Elster Veranstaltungen in Zahna-Elster: Feierlaune trotz Sorgen

Zahna - Doppelfeier in Zahna: Hunderte Besucher zog es zum 25. Erntefest und zum 7. Stadt- und Vereinsfest von Zahna-Elster. Rundum gesehen waren die Organisatoren beider Veranstaltungen zufrieden.
So wirklich zum Feiern ist den Bauern in diesem Jahr nicht zumute. „Wenn man das aktuelle Ernteergebnis betrachtet, ist das eigentlich kein Grund für große Partys“, analysiert Peter Schulze, Vorsitzender des Fördervereins Bauernmuseum Zahna und der Agrargenossenschaft Leetza. Und als hätten es die Mitglieder des Bauernmuseums Zahna langfristig bereits geahnt, definierten sie das Motto der Veranstaltung in diesem Jahr frühzeitig auf „Rund ums Holz“.
Lanz Bulldog treibt an
Stürme und Unwetter haben in den vergangenen Monaten maßgeblich dazu beigetragen, dass Forstleute und Waldbesitzer mehr Holz als geplant aus dem Wald holen und verarbeiten mussten. Für die beteiligten Aussteller bot das Thema daher eine gute Gelegenheit, verschiedene Formen der Holzverarbeitung aufzuzeigen. Vornweg die Mitglieder des Bauernmuseums, die einen ihrer zehn Lanz Bulldogs dafür nutzten, eine Transmission zu zeigen.
„Der Traktor treibt dabei mehrere Riemen an, so dass man gleichzeitig sägen, spalten oder drechseln kann“, freut sich Schulze. Unzählige Stunden hätten die Vereinsmitglieder damit verbracht, die Maschinen des Vereins flott zu machen. Schließlich sollten sechs von ihnen an der Traktorenparade teilnehmen, dem traditionellen Höhepunkt des Erntefestes. Mehr als 50 Fahrzeuge rollten am Samstagmittag durch Zahna, das älteste aus dem Jahr 1911. Dicht gesäumt standen die Besucher am Straßenrand, denen ein Moderator die technischen Details aller beteiligten Fahrzeuge erläuterte.
„Schwierig ist es, jedes Jahr ein interessantes Thema zu finden. Wenn wir uns dann darauf geeinigt haben, geht die Vorbereitung des Erntefestes flüssig voran“, sagt Peter Schulze, der bei der Organisation auf eine Vielzahl freiwilliger Helfer zählen kann. Zu ihnen gehören auch die Frauen des Vereins, denen nicht nur zum Erntefest die kulinarische Versorgung und der gastronomische Betrieb auf dem Vierseitenhof des Bauernmuseum obliegt. Ziel und Anspruch von Bauernmuseum und Erntefest sei gleichsam, so Schulze weiter, das ländliche Leben in seiner Komplexität darzustellen und dessen Traditionen zu erhalten. Pflege, Instandhaltung und Erhaltung der Technik sei ein Teil dessen. Das Erntefest wiederum bietet eine gute Gelegenheit, die Früchte dieser Arbeit zu präsentieren.
Bescheiden begonnen
„Als wir 1993 das Erntefest aus der Taufe hoben, standen lediglich eine Dreschmaschine und ein paar kleinere Geräte zur Ansicht. Heute sieht das schon anders aus“, betont der Vereinsvorsitzende mit zufriedenem Lächeln. Dabei schweifte sein Blick auch über das gut gefüllte Festzelt, in dem am Samstag die Boßdorfer und am Sonntag die Abtsdorfer Blasmusikanten zur Unterhaltung der Gäste aufspielten.
Mehr als 1500 Besucher zählten beide Veranstaltungen am Wochenende. Diese interessierten sich nicht nur für die Aussteller des Erntefestes, sondern erwarteten am Samstagabend auch den Einmarsch der Vereine anlässlich des Stadt- und Vereinsfestes. „Deren Programm fand überaus großen Anklang“, resümierte Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler). Beiträge des Aerobic- und Tanzvereins Zahna, der Hot Girls oder des Fasnachtvereins Bülzig, dem Gastgeber des Stadt- und Vereinsfestes 2019, sorgten für Kurzweil und gute Unterhaltung. Einziger Wermutstropfen des Wochenendes sei der verregnete Sonntag gewesen. „Er hat uns einige Besucher gekostet“, bedauert Müller. Dabei hatte der Tag so gut begonnen. Zumindest für die Besitzer jener Hähne, die am Sonntagmorgen am Hähnekrähen teilnahmen. 109 Schreie in einer Stunde gab der Sieger-Hahn ab, immerhin noch 97 Rufe der Zweite. Neun Vögel hingegen verweigerten gänzlich die Mitarbeit.
„Rundum war es ein gelungenes Fest, das zeigte, welche Kraft und Ideen in unserer Stadt stecken“, zieht Peter Müller ein erstes Fazit. Zugleich spricht er allen Beteiligten seinen Dank aus. Ohne freiwillige Helfer und das Ehrenamt, fügt er an, sei es kaum mehr möglich, solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.
(mz)
