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Übernahme in Jessen Übernahme in Jessen: Stanz- und Lasertechnik ist bald Konzerntochter

Von Ute Otto 04.07.2018, 04:08
Nico Beck bedient hier eine der großen Stanzmaschinen in Jessen.
Nico Beck bedient hier eine der großen Stanzmaschinen in Jessen. Ute Otto

Jessen - Die Stanz- und Lasertechnik GmbH Jessen wird von der Feintool International Holding AG mit Sitz in der Schweiz übernommen. Wie aus einer Pressemitteilung von Feintool hervorgeht, wurde der Kaufvertrag am 27. Juni unterschrieben. Vorbehaltlich der Zustimmung des deutschen Kartellamtes soll er Ende August in Kraft treten.

Die Stanz- und Lasertechnik Jessen ist spezialisierter Lieferant von Blechen und Paketen und bietet alle Leistungen und Produkte rund um das Elektroblechteil. Das Unternehmen ist Zulieferer für die Autoindustrie und Transportwesen, für den Bereich erneuerbare Energie, für Hersteller von Industrierobotern.

Der Umsatz des Jahres 2017 wird in der Presseinformation auf rund 37 Millionen Euro beziffert. 200 Beschäftigte und sechs Auszubildende arbeiten in Jessen an zwei Standorten: am angestammten Sitz in der Rehainer Straße und in der 2008 in Betrieb genommenen Werkhalle in der Alten Wittenberger Straße - dort ist die Lasertechnik zu Hause.

1879 begann der Jessener Unternehmer Fuhrmann am heutigen Standort mit der Produktion

von Eisen- und Metallwaren. Somit blickt der Standort auf eine lange Tradition in der Metallbearbeitung zurück. 1960 spezialisierte sich das Unternehmen auf das Stanzen von Elektroblechteilen. Von 1993 an etablierte das Unternehmen das Stanzpaketieren. Im Jahr 2008 wurde das Laserschneiden als weiteres Verfahren für die Fertigung von hochpräzisen Elektrodünnblechteilen eingeführt.

Feintool, 1959 im Schweizerischen Lyss gegründet, ist ein international agierender Technologie- und Marktführer im Feinschneiden sowie globaler Anbieter feingeschnittener und umgeformter Komponenten. Feintool ist für die Automobilindustrie Projekt- und Entwicklungspartner in den Bereichen Leichtbau, Modulvarianten und alternative Antriebskonzepte. Das Unternehmen hat Werke und Technologiezentren in Europa, den USA, China und Japan mit rund 2 500 Mitarbeitern und über 80 Auszubildenden.

Alle Mitarbeiter und Auszubildenden würden übernommen. Andreas Güntsch und Thomas Weinert sollen Geschäftsführer des Jessener Werkes bleiben. „Wir freuen uns, mit Feintool einen strategischen Partner zu bekommen, welcher die langfristige Sicherung des Unternehmens vor dem Hintergrund der steigenden Marktanforderungen, der Globalisierung unserer Industrie und der notwendigen Finanzierung von Wachstum wahrnimmt“, wird Andreas Güntsch in der Presseinformation zitiert.

Für die Feintool AG bedeute die Übernahme die Erweiterung der strategischen Geschäftsfelder neben Feinschneiden und Umformen in den Markt der Elektromotorkomponenten. „Das neu erworbene technische Know-How wird zuerst in Europa und danach global ausgeweitet werden“, heißt es weiter.

Der Vorstandsvorsitzende der Schweizer Aktiengesellschaft Knut Zimmer wird mit den Worten zitiert: „Die durch die Akquisition erworbene technische Expertise wird Feintool bei der globalen Markterschließung der Elektromotorkomponenten in Europa, den USA und Asien maßgeblich weiterbringen. Wir investieren damit massiv in den langfristig an Bedeutung gewinnenden e-Mobility Markt.“ (mz)