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Streit um 153.000 Euro Streit um 153.000 Euro: Mehr Geld für Schulsozialarbeit?

Von Marcel Duclaud 09.06.2018, 16:48

Wittenberg - Dass Geld übrig bleibt, kommt eher selten vor - beim Kreis Wittenberg ist das aber jetzt der Fall. Es handelt sich um eine Summe von 153.000 Euro aus dem so genannten Paket Bildung und Teilhabe. Wie nun mit dem Geld verfahren?

Darüber ist bei der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses gestritten worden. Der Jugendhilfeausschuss schlägt vor, die übrig gebliebenen Mittel für die Schulsozialarbeit einzusetzen. Die sei, wie sich gezeigt habe, wirksam, sagt Corinna Reinecke (SPD), die dem Jugendhilfeausschuss vorsitzt. Mit dem Geld könne eine zusätzliche Stelle drei Jahre finanziert werden.

Dass die Verwaltung von dem Vorschlag nicht begeistert ist, lässt sich den Worten von Kämmerer Björn Einbrodt entnehmen. Er spricht vom Grundsatz der Sparsamkeit und davon, dass noch nicht einmal klar ist, wie die vom Kreistag beschlossenen 400.000 Euro zur „Verstetigung der Schulsozialarbeit“ finanziert werden sollen: „Wir haben noch keine Deckung für die Summe.“

Die 153.000 Euro kämen da gerade recht. Skeptisch sind auch Kreistagsmitglieder: Christian Tylsch (CDU) zum Beispiel. „Wir haben 400.000 Euro Nasse. Wir geben Geld aus, das wir nicht haben und wollen dann immer noch was drauf packen. Das geht nicht.“

Das sieht Christdemokrat Lothar Hensel ähnlich. Anderer Meinung ist dagegen Mareen Kelle (Linke): „Wir wissen, dass das Geld hinten und vorne nicht reicht. Wenn etwas übrig ist, sollten wir es für zusätzliche Schulsozialarbeit nutzen.“ Aufstocken empfiehlt ebenfalls Reinhard Rauschning (SPD).

Schulsozialarbeit könne schließlich eine Menge leisten. Nachweislich, so Reinecke, würden sich Schulabbrecherquoten verringern und Leistungen verbessern dort, wo Schulsozialarbeiter wirken.

Was mit den 153.000 Euro geschieht, muss der Kreistag am 18. Juni entscheiden. Beim Kreisausschuss jedenfalls ging die Abstimmung folgendermaßen aus: vier Stimmen dafür, vier Stimmen dagegen, eine Enthaltung. (mz)