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Polizei meldet Erfolg Polizei meldet Erfolg: Schlag gegen Drogendealer in Torgau

25.11.2019, 10:50
So sieht Crystal aus.
So sieht Crystal aus. DPA

Torgau - Eigentlich wollten Streifenpolizisten in der nordsächsischen Kreisstadt Torgau den Fahrer eines VW Golf nur auf sein defektes Rücklicht aufmerksam machen. Doch der verlor die Nerven und gab lieber Gas. Die Beamten folgten dem Fahrzeug über mehrere Kilometer und riefen weitere Streifenwagen zur Unterstützung. Zugetragen hat sich die Geschichte, über die erst jetzt informiert wurde, bereits in der Nacht zum vergangenen Montag.

Rücksichtslose Flucht

Obwohl der Fahrer äußerst rücksichtslos, mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch Wohngebiete fuhr, konnte er gegen 4 Uhr in der Eilenburger Straße in Torgau gestellt werden. In einem Garagenhof brachte der der Fahrer seinen Golf nach einer Vollbremsung zum Stehen. Fahrer- und Beifahrertür wurden abrupt geöffnet.

Der Fahrer rannte über eine Auffahrrampe, sprang über einen hohen Zaun und floh durch das Gebüsch in unbekannte Richtung. Die Beamten stellten den Beifahrer, der ebenfalls zu entkommen versuchte. Gegen ein Festhalten setzte sich der 43-Jährige gewaltsam zur Wehr und musste überwältigt werden.

Im Fahrzeug saß noch eine 35-Jährige. Bei der Durchsuchung des Autos fanden die Beamten den Rucksack des Fahrers mit seinen Ausweisdokumenten. Außerdem waren darin noch etwa ein Kilogramm Crystal, knapp ein Kilogramm Cannabis, etwa 1000 Ecstasy-Pillen und eine vierstellige Bargeldsumme.

Ein Drogentest reagierte bei beiden Festgehaltenen auf Opiate, beim Beifahrer auch auf Amphetamine. Beide wurden vorläufig festgenommen.

Etliche Drogen gefunden

Die Suche nach dem Fahrer, bei der auch ein Suchhund zum Einsatz kam, blieb erfolglos. Alle Drei haben ihren Wohnort in Brandenburg. Über die Brandenburger Polizei wurden Durchsuchungen ihrer Wohnungen veranlasst.

In der des aufgegriffenen 43-Jährigen wurden weitere zwei Kilogramm Amphetamine gefunden. Er wurde am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt. Das Haftgericht gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft wegen Handels mit Betäubungsmitteln statt.

Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Gegen den 37-jährigen flüchtigen Fahrzeugführer wird ebenfalls wegen Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt. Er wurde trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen nicht aufgegriffen und ist momentan noch flüchtig.

Die 35-Jährige konnte die Wache wieder verlassen. Sie konnte glaubhaft machen, lediglich Konsumentin und keine Dealerin zu sein. Aber auch sie muss sich wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. (mz)