Mord an 29-Jährigem aus Goltewitz Mord an Mann aus Goltewitz bei Oranienbaum: Ein Dorf steht unter Schock
Goltewitz - Ein Dorf steht unter Schock: Ein Goltewitzer - und das ist unstrittig - wird brutal ermordet: Rene A. „Schon seine Großmutter wohnte hier“, erzählt ein Einwohner am Dienstagabend der MZ. Er beschreibt den 29-Jährigen als einen freundlichen Mann, als „eine positive Erscheinung“. „Er hat immer gegrüßt“, berichtet der Mann. Und dabei habe er es nach dem frühen Tod seines Vaters in seiner Jugend nicht immer leicht gehabt.
Gewohnt habe er, das bestätigt die Polizei aus MZ-Anfrage, offiziell noch bei seiner Mutter. Das Grundstück, vor dem oft Autos parken, ist durch ein etwa zwei Meter hohes Tor nicht einsehbar. Aber das ist egal. Denn Rene A. war in Wirklichkeit mehr mit seiner Lebensgefährtin - die auch von den Beamten befragt worden ist - und zwei Kindern zusammen. Getroffen habe er sich auch gern mit einem Freund bei einem Bier. Er wird in Goltewitz vermisst.
Die Polizei will jetzt - acht Monate nach der brutalen Tat - die Suche nach Hinweisen intensivieren. Nach dem Zeugenaufruf vom Montag, in dem erstmals Details zu dem Verbrechen bekannt geworden sind, erhofft sie sich nun von der MDR-Sendung „Kripo live“ neue Erkenntnisse. Denn trotz ihrer konkreten Fragen vom Montag gibt es bislang keine Fortschritte.
„Es sind keine neuen, zielführenden Hinweise eingegangen“, sagt Ralf Moritz, Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Am heutigen Mittwoch dreht der MDR an mehreren Orten für die Sendung am Sonntag um 19.50 Uhr. Der Dessauer Staatsanwalt Olaf Braun ist als Studiogast eingeladen.
Auch er wird noch einmal dazu aufrufen, dass sich Zeugen mit Hinweisen melden. Gedreht wird an den Orten, die mit dem Verbrechen in Zusammenhang stehen oder stehen könnten. Das ist zum einen der Fundort des 29-jährigen René A., der am zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen den Gleisen der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn und dem Dessauer Freibad Stillinge entdeckt worden war.
Zum anderen wird nur wenige Kilometer entfernt im Hinteren Tiergarten gedreht, wo bereits am 22. Dezember ein ausgebrannter schwarzer Ford Focus entdeckt worden war. René A. soll mit diesem Auto unterwegs gewesen sein. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann aus Goltewitz, einem Ortsteil von Oranienbaum, bereits am 22. Dezember ermordet worden sein soll.
Staatsanwalt Olaf Braun hatte am Montag erklärt, die Tat lasse „Hinrichtungscharakter“ erkennen. Das Opfer soll eine größere Menge Bargeld bei sich getragen haben. Zur Tatwaffe gibt es bislang keine Angaben.
Im Umfeld des Fundortes der Leiche an den Dessauer Stillingen waren weitere Gegenstände wie eine Matratze, eine Metallspüle, eine E-Shisha und Verpackungsmüll gefunden worden. Die Matratze am Fundort an den Stillingen und das Auto im Hinteren Tiergarten seien mit Brandbeschleuniger in Brand gesetzt worden, hatte am Montag Ralf Moritz erklärt.
Hinweise erhofft sich die Polizei vor allem zu dem ausgebrannten Ford Focus, Baujahr 2005, der auf dem Dach liegend gefunden worden war. Er trug das Kennzeichen WB-RG 2011 und markante Felgen.
Hinweise an die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost unter Tel.:0800/6 00 06 70 oder per E-Mail an [email protected]. (mz)