Leichtathletik Leichtathletik: Rekorde bleiben aus
ORANIENBAUM/MZ. - Er hatte es mehrfach versucht. Zum Podestplatz reichte es immer. Nun darf sich Steffen Rarek (Ak 30) als Sieger fühlen. Beim 31. Silvesterlauf von Oranienbaum befand sich der Sportler vom Tangermünder LV schnell auf Erfolgskurs. Nach 38:37 Minuten schoss er, halb rennend, halb schlitternd mit deutlichem Vorsprung über die Ziellinie. "Endlich habe ich es mal geschafft", meinte der im letzten Jahr durch Schulter- und Mittelfußbruch stark trainingsmäßig gehandicapte Ex-Roßlauer und vergaß im Moment des Triumphes nicht, Veranstalter Hellas 09 zu loben.
Die Organisatoren, die den späten Termin bewusst wählten, um den Sportlern die Chance zu geben, auch beim Bad Dübener Silvesterlauf zu starten (dieser wurde aufgrund der Witterung letztlich abgesagt) hatten sich am vergangenen Freitag entschieden, den Wettbewerb nicht zu verschieben. Flugs wurden die Wege halbwegs laufbar gemacht. Immerhin 60 Teilnehmer stellten sich den komplizierten Bedingungen. Völlig normal, dass die Aktiven beiderlei Geschlechts wesentlich von ihren Bestzeiten entfernt blieben. Der guten Stimmung am Waldhaus tat diese Tatsache keinen Abbruch.
Hinter Rarek hatte André Martin (39:53 min, Sieger Altersklasse 40) vom SV Grün-Weiß Wittenberg den drittplatzierten Mike Sparfeld (40:27 min, 1. LAC Dessau, Ak 40) auf Distanz gehalten. Die Zuschauer sahen auch ein neues Gesicht beim hiesigen Silvesterlauf. Der Bitterfelder Marco Höhne (40:28 min, Ak 35) war lange Zeit ein zäher Kontrahent. Wittenbergs TSG-Mann Olaf Kurzhals schaffte als Dritter in der Altersklasse 40 (44:01 min) noch den Sprung auf das Podest. Für den LC Dübener Heide Radis, der lediglich einen Starter in der Barockstadt zu bieten hatte, holte Manfred Ucko (44:18 min) als Ak 50-Champion die Kastanien aus dem Feuer. Einen weiteren lokalen Altersklassenerfolg ergatterte der Horstdorfer Peter Pannier (54:17 min, Ak 55).
Bei den Frauen erwarteten die Zuschauer einen harten Zweikampf zwischen der Teutschenthalerin Maria Heinrich und Daniela Oemus vom SV Blau-Weiß Bürgel, die früher für Radis auf Trophäenjagd ging. Schließlich starteten beide Sportlerinnen schon im Trikot der deutschen Junioren-Nationalmannschaft. Maria Heinrich, 20-jährige Lebensmittelchemie-Studentin, war 2010 mit Team-Bronze von der Cross-EM in Dublin zurückgekehrt. Und die ein Jahr ältere Dessauerin Daniela Oemus konnte immerhin auf Silber bei den Deutschen Cross-Meisterschaften der Studenten verweisen. Während Oemus energisch durchzog, machte sich bei ihrer Konkurrentin ein längerer Trainingsausfall bemerkbar. So beschränkte sich Heinrich, die 2011 bei den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen über 10 000 Meter eine Platzierung "unter den ersten Acht" anstrebt, auf "ein flüssiges Durchkommen" (46:46 min). Da hatte Oemus (42:14 min) im Ziel für ihren fachkundigen Opa Friedel schon ein erstes Fazit parat. "Es ging ganz gut. Ich bin zufrieden."
Von den Wettkämpfern aus dem Landkreis Wittenberg durfte sich Doreen Meyer (Pretzsch) über den Sieg in der Altersklasse 35 freuen (51:18 min). Auch Claudia Hallstein (Ak 40) und Tanja Jäger (B-Jugend, beide Oranienbaum) sowie Ute Baumann (Ak 55) konnten vom obersten Podestplatz lächeln. Genauso wie die Nachwuchsathleten Jessica Preuß (Ak 15, beide Grün-Weiß Pretzsch) und Jost Schwarzer (Schüler, Oranienbaum), die fünf beziehungsweise 2,5 Kilometer unter die Schuhe nahmen. Unabhängig von der Laufleistung war bei der obligatorischen Sektflaschenverlosung Chancengleichheit garantiert.