Konzert in Pretzsch Konzert in Pretzsch: Klänge zaubern gute Laune

Pretzsch - Melodien aus verschiedenen Ländern der Welt, Trommeleinlagen und „a capella“ Mantra-Gesänge nahmen die Zuhörer mit auf eine Reise - sowohl in ferne Länder als auch ganz nah zu sich selbst. Das Ensemble „Samaclanka“ sorgte mit spirituellen Klängen in der Aula des Pretzscher Schlosses für ein ungewöhnliches Hörerlebnis. Gekleidet in farbenfrohen Saris, das sind traditionelle indische Gewänder, verzauberten die fünf Frauen aus Sachsen die Zuhörer mit melancholischen Klängen.
Die Musikerinnen bezeichnen sich selbst als Heilerinnen. Die sphärischen Melodien sollen dazu beitragen, den teilweise stressigen Alltag für einen Moment hinter sich zu lassen, erklärt Sängerin Claudia-Simone Schwarzmann. „Die Klänge machen es möglich, alles um sich herum zu vergessen.“
Vor mittlerweile acht Jahren hat sich das Ensemble „Samaclanka“ gegründet. Es entstand aus der Idee heraus, mit dem spirituellen Gesang die Herzen der Zuhörer zu erreichen. „Wir fünf kennen uns schon lange. Bei jedem Treffen haben wir zusammen gesungen - und es hat uns in der Seele berührt. Deshalb haben wir den Entschluss gefasst, unsere Musik in die Öffentlichkeit zu tragen“, berichtet Schwarzmann.
Seither geben die Heilerinnen drei- bis viermal im Jahr Konzerte und auch Privatauftritte. Auf eines sind sie dabei ganz besonders stolz: „Wir beobachten es jedes Mal“, sagt Sabine Reichel und schmunzelt. „Bei jedem Konzert sitzt jemand griesgrämig im Publikum, doch wenn wir anfangen zu singen, gehen plötzlich alle mit und haben gute Laune.“
Beim Konzert im Schloss Pretzsch hatte das musikalische Quintett eine große Auswahl an Instrumenten mitgebracht. Neben zahlreichen Trommeln und Rasseln kamen die Zuhörer auch in den Genuss des dumpfen Klanges einer tibetischen Mantra-Schale. „In Kombination mit den Instrumenten und unseren Stimmen lässt sich ein harmonisches Klangerlebnis schaffen“, findet Claudia-Simone Schwarzmann.
Dem Publikum schien diese Kombination zu gefallen. Die Stuhlreihen der Aula waren gut gefüllt, die Zuhörer wippten im Takt, als die Heil-Musikerinnen ein nepalesisches Trommelstück spielten. „Es ist regelrecht zum Niederknien“, berichtet Anita Rosenberger aus Jessen fasziniert. Die Rentnerin sei zum ersten Mal auf solch einem spirituellen Konzert gewesen, habe Freude an der Musik gefunden.
„Ich fühle mich richtig befreit - schade, dass es keine CD von der Gruppe gibt.“ Doch dafür hat Claudia Schwarzmann eine einfache Erklärung: „Die Musik kann nur in das Herz eindringen, wenn man sie live erlebt. Bei einer CD kommen die Emotionen nicht in dieser Art herüber.“
Auch bei der Kulturmanagerin des Pretzscher Schlosses, Janine Schöne, kamen diese sphärischen Klänge gut an. „Es ist eine beeindruckende Stimmung in dieser Aula - es ist ja auch Musik, die hier in unserer Region nicht so verbreitet ist.“
Etwa 20 Musikstücke präsentierte „Samaclanka“ dem Publikum, darunter auch selbstkomponierte Titel. „Wir haben sowohl tibetische und nepalesische Gesänge als auch eigene Lieder im Programm“, sagt Sabine Reichel und blättert durch das dicke Gesangbuch. Bei dem selbst geschriebenen Gospel-Song „I am happy“ sorgte das Ensemble bei den Zuhörern für eine Gänsehaut - ein Zeichen dafür, dass diese Musik regelrecht unter die Haut gehen kann.
(mz)