Handwerk Handwerk : 47.355 Euro für Modernisierung und Erweiterung von Tischlerei in Oranienbaum

Oranienbaum - Moderne Fertigungstechnik anschaffen und die Lagerkapazität erweitern. Das sind die aktuellen Investitionsvorhaben in der von Jens Hasert geführten Oranienbaumer Tischlerei. Kein Wunder also, dass sich der Chef freute, als ihm das Land Sachsen-Anhalt eine Förderung in Höhe von 47.355 Euro zusprach. Neben ihm hatten noch drei weitere Unternehmen insgesamt rund 566.000 Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) erhalten.
Umsetzen will Hasert die Vorhaben, welche der Sicherung von sieben Arbeitsplätzen und - voraussichtlich noch im August - der Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes dienen, bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres. Ein Zeitplan, den er gut begründen kann: 2017 feiert die Tischlerei ihren 80. Geburtstag.
Und trotz seiner Tradition muss ein seit so langer Zeit etablierter Betrieb mit aktuellen Entwicklungen Schritt halten. Die rechnerunterstützte Fertigung nimmt langsam aber sicher auch im Handwerk immer breiteren Raum ein. Da heißt es, die nächsten Schritte einzuleiten, um den Anschluss nicht zu verlieren.
„Es müssen aber stets Schritte sein, die gesund und für das Unternehmen angemessen sind“, betont Jens Hasert. „Wir sind nicht die Draufgänger“, ist er sich mit Lebensgefährtin Susanne Geissler einig. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass man sich auf einem „alteingesessenen Standort“ mit etlichen Ecken und Winkeln bewege. Im Vordergrund der geplanten Veränderungen stünde demnach auch eine Optimierung der Wege zwischen Lieferzone, Lagerräumen und Werkstatt, in der es einen Trakt für staubfreies Arbeiten gibt.
„Alles soll angenehmer und vor allem frei von Barrieren ablaufen. Das ist nötig, weil die zu verarbeitenden Materialkomponenten schwerer und größer werden“, erklärt Jens Hasert. Welche Maschinen genau installiert werden, steht noch nicht vollständig fest. „Wir sind in der Entscheidungsfindung“, sagt er.
Es lägen Angebote mehrerer Hersteller vor. Die Auswahl entscheide letztlich mit darüber, ob die Tischlerei in den nächsten Jahren konkurrenzfähig bleibe. „Das ist schließlich unser Anspruch“, macht der Oranienbaumer deutlich, der sich seit Jahresbeginn „Geprüfter Restaurator im Tischlerhandwerk“ nennen kann. Den Betrieb führt er seit 2004 in der inzwischen dritten Generation. Seine Vorgänger waren Großvater Edwin und Vater Manfred Hasert.
Den Tipp, es mit einer GRW-Förderung zu probieren, hatten die Oranienbaumer von einem befreundeten Maschinenhändler erhalten. „Er brachte uns auf die Spur, die wir dann mit einem hilfsbereiten Unternehmensberater weiter verfolgten“, verrät Jens Hasert. Zuarbeiten zum Antrag seien schon ab 2014 geleistet worden.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Jörg Felgner (SPD) hat zu dieser Förderung aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe gesagt: „Investitionen sind für unsere Wirtschaft lebenswichtig. Wer neue Maschinen oder Anlagen anschafft, der steigert Produktivität und Innovationskraft - und stärkt so die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Deshalb greifen wir unseren Betrieben beim Investieren weiterhin kräftig unter die Arme.“ (mz)