Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Piesteritz bekommt trotz Niederlage Beifall

Piesteritz - Die paar Zuschauer, die am Samstag den Weg in den Volkspark gefunden haben, verabschieden den Fußball-Verbandsligisten FC Grün-Weiß Piesteritz trotz der 2:3-Niederlage gegen den Landesligisten Halberstadt II mit ehrlichem Beifall.
Kämpferische Leistung überzeugt
„Das war sehr ordentlich“, sagt Edgar Gnauert zur Generalprobe vor dem Pflichtspielstart. „Die Jungs und die Trainer können stolz auf das bisher Geleistete sein“, findet der ausgewiesene Fußball-Experte. Er habe jetzt die Gewissheit gewonnen, dass nach den turbulenten Wochen mit dem völligen Neuaufbau der Mannschaft „in Piesteritz der Fußball auf gutem Niveau weiter rollen“ werde. „Die Elf muss trotz des schweren Auftaktprogramms versuchen, sich aus dem Abstiegskampf herauszuhalten und einen Mittelfeldplatz anstreben. Das muss das Anspruchsdenken sein“, so der 58-Jährige, der nach der Wende selbst schon Präsident war und zur Jahrtausendwende hervorragende Arbeit als Sportdirektor geleistet hat.
„Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt“, warnt Übungsleiter Jan Lindemann, der den aus „privaten Gründen“ verhinderten Cheftrainer Heiko Wiesegart vertritt. „Es war aber gut, wie wir uns nach dem Wechsel wieder in die Partie gebissen haben. Die kämpferische Leistung hat mich überzeugt. Die erste Halbzeit aber war ein Flop“, so die Einschätzung vom Coach. Dabei beginnt die Partie mit einer tollen Kombination der Gastgeber. Dennis Marschlich spielt mustergültig Michael Müller an, der aber freistehend das Gehäuse verfehlt (2. Minute). Danach bestimmen aber die Gäste die Szenerie. Sebastian Wirtz schießt einen Freistoß direkt in den Torwinkel zur Führung (15.). Max Rose schließt einen lehrbuchreifen Konter zum 2:0 ab (20.). Die Platzherren haben mit dem schnellen Umkehrspiel der Gäste ihre Probleme. Offensiv sieht es deutlich besser aus. Kapitän Florian verwandelt einen Handstrafstoß sicher zum 1:2 (27.).
Mit dem Heber zum Erfolg
Allerdings gibt es für FC Grün-Weiß in der Pause den nächsten Schock: Der bis dato sehr auffällige Marschlich - gerade nach der Knieverletzung aus dem Annaburg-Spiel wieder fit - muss ausgewechselt werden. „Mich hat ein Ellenbogenscheck meines Gegenspielers getroffen. Das war aus der vollen Bewegung, also keine Absicht. Und ist auch halb so schlimm“, sagt der 21-Jährige, der im wahrsten Sinne des Wortes mit einem blauen Auge davon gekommen ist. Für den ersten Paukenschlag in der zweiten Halbzeit sorgen die Gastgeber. Freihube überlistet aus der Distanz den Keeper (49.). „Der Schlussmann ist ein mitspielender Torwart. Deshalb wusste ich, dass er zu weit vor dem Tor steht. Und so habe ich es probiert und meinen ersten Treffer mit einem Heber überhaupt erzielt“, so der 25-Jährige. Dass es nicht beim Remis bleibt, liegt an den Gästen. Sie wollen den Sieg. Torwart Marvin Kleinschmidt, der wieder ein paar Paraden gezeigt hat, stoppt im Strafraum Max Worbs. Den Strafstoß verwandelt Fabian Guderitz sicher zum 3:2 (90.) Aber war es wirklich ein Elfmeter? „Schwer zu sagen“, meint Kleinschmidt selbst dazu. Dieses Fußballdeutsch heißt übersetzt: Spielleiter Tim Gräbitz hat alles richtig gesehen. (mz)