Finanzen in Zahna-Elster Finanzen in Zahna-Elster: Die Corona-Krise schmälert die Kasse
Zahna-Elster - Die erste Welle der Corona-Pandemie ist ausgestanden - die zweite wird von vielen erwartet. Von 154 Infizierten im gesamten Landkreis Wittenberg waren 17 Menschen in der Stadt Zahna-Elster mit dem Virus infiziert. „Wir sind seit Anfang Mai coronafrei“, stellt Bürgermeister Peter Müller in der Finanzausschusssitzung fest.
Die Corona-Krise hat aber dennoch Folgen für die Stadt. Die Krise schmälert die eh schon knappe Kasse. Darüber informierte die Sachbearbeiterin der Kämmerei, Sylke Feil, die Ausschussmitglieder. „Der Städte- und Gemeindebund hat eine Umfrage gestartet“, erklärt sie. Bei dieser Corona-Umfrage waren alle Kommunen im Land aufgefordert mitzuteilen, wie sich die Krise bisher auf die aktuelle Haushaltslage ausgewirkt hat.
Im Zeitraum vom 28. Februar bis zum 25. Mai hat die Kämmerei mehr als 173.000 Euro Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer aufgrund der Corona-Pandemie festgestellt. Für das Jahr 2020 lag der Planansatz im Bereich der Kindertagesstätten bei 636.500 Euro. Von Ende März bis Ende Mai stellt Sylke Feil hier jedoch Mindereinnahmen in Höhe von 91.110 Euro fest.
Grund dafür ist das Erlassen der Kita-Gebühren für die Monate April und Mai. Darauf hatten sich die Bürgermeister der Städte des Landkreises geeinigt. Die fehlenden Gebühren aus dem Monat April werden der Stadt von der Landesregierung zurückerstattet. Für den Monat Mai kann aber keine volle Rückzahlung erwartet werden.
Das Land erklärte in einem Erstattungserlass am 30. April, dass für den Monat Mai nur Elternbeiträge erstattet werden für Kindern, die nicht in einer Einrichtung betreut werden. Im Kreis wurden jedoch auch die Beiträge erlassen, wenn die Kinder notbetreut wurden (die MZ berichtete).
Für die Dorfgemeinschaftshäuser im Stadtgebiet rechnete die Verwaltung für das Jahr 2020 mit Einnahmen in Höhe von 5.700 Euro. Weil Veranstaltungen nicht stattfinden konnten und dementsprechend Buchungen der Häuser nicht in Anspruch genommen wurden, hat die Stadt von Ende Februar bis Ende Mai 975 Euro weniger eingenommen als geplant.
Im Bereich der Sportstätten und Sauna sind es knapp 1.700 Euro, erläutert Sylke Feil weiter. Durch „coronabedingte Aussetzungen der Miete zur gewerblichen Nutzung“ fehlen bisher knapp 2.000 Euro. Insgesamt stehen etwa 270.000 Euro Mindereinnahmen auf dem Papier.
Coronabedingt musste die Stadt zudem zusätzliche Ausgaben in Höhe von 15.471 Euro tätigen. Davon wurden 9.000 Euro in die Digitalisierung der Verwaltung gesteckt, rund 3.400 Euro für Hygienebedarf der Einrichtungen der Stadt ausgegeben. Für etwa 3.000 Euro musste Schutzausrüstung, unter anderem für die Feuerwehr, gekauft werden. (mz)