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Feier in Listerfehrda Feier in Listerfehrda: Sieben auf einen Streich

Von Boris Canje 22.12.2018, 07:45
Das tapfere Schneiderlein war der Stargast der Feier.
Das tapfere Schneiderlein war der Stargast der Feier. Boris Canje

Listerfehrda - Familienweihnacht in Listerfehrda: Das ist immer eine Garantie für einen proppenvollen Saal im Landgasthof „Sonneneck“. Während die Kinder umherwuselten, ließen sich die Erwachsenen Kaffee und Kuchen gut schmecken. Immer wieder wurde darüber gerätselt, welches Märchen diesmal gezeigt wird.

Auch das ist fast jedes Jahr so. Die „Lister-Sisters“ machen immer ein großes Geheimnis daraus. Da aber die Kulissen zu sehen waren, wurden Vermutungen laut. Ein Schloss und ein Königsthron waren zu sehen, ebenso ein Tisch, ein Stuhl und am Vorhang gefestigte Schnittmuster. Die Gäste schwankten zwischen dem „Tapferen Schneiderlein“ und „Des Königs neue Kleider“.

Zunächst waren jedoch die „Sangesfreunde Listerfehrda“ an der Reihe. Sie brachten einige Weihnachtslieder zu Gehör. Das Repertoire reichte von älteren bis zu moderneren Liedern. So erklang „Weihnachten – Fest der Freude“ ebenso wie „Sind die Lichter angezündet“ oder der Song von John Lennon „Happy Xmas“ in deutscher Sprache. Fehlen durfte da natürlich auch „Halleluja“ von Leonhard Cohen nicht. Bei diesem Song stimmten viele Gäste mit ein.

Danach hatten die Sängerinnen Pause, zumindest jene, die nicht zu den Lister-Sisters gehörten. Dann wurde das Geheimnis gelüftet. Das „Tapfere Schneiderlein“ kam in den Saal und nahm an seinem Tisch Platz. Von der Mus-Frau kaufte er nur einen Löffel von dem leckeren Mus, weil es sonst zu teuer war. Nachdem er dann sieben Fliegen auf einen Streich erschlug, zog er als Held durch die Welt, beeindruckte einen Riesen mit seiner vermeintlichen Kraft, ehe der dann im Schloss ankam, wo die Prinzessin auf einen Helden wartete, um ihn zu heiraten.

Doch zunächst stellte der König ihm einige Aufgaben. Die löste das Schneiderlein mit Bravour. Die beiden Riesen verscheuchte er ins Nachbarreich Elster, damit sie dort mit ihrer „Pupserei“ die Luft verpesten. Das Einhorn mit der vergifteten Mähne fasste er beim Horn und löste so den Zauber. Die gefährliche Wildsau blieb ihm erspart. Diese habe Frischlinge. Man wolle keinen Konflikt mit den Naturschützern heraufbeschwören, lautete die Begründung. Für dieses Märchenspiel gab es viel Beifall. Zwischen Chor und Märchen kam natürlich auch der Weihnachtsmann ins „Sonneneck“.

Er schien ganz schön schwer an einem Sack zu schleppen. Große Geschenke gab es allerdings nicht. Jedes Kind erhielt einen Beutel mit Süßigkeiten. Zuvor wurde gesungen, rezitiert und sogar ein Flötenstück erklang. Und auch die Sangesfreude war im Saal deutlich zu hören: „Ihr braucht euch um eure Zukunft keine Bange zu machen.“

(mz)

Die vom Heimatverein organisierte Listerfehrdaer Familienweihnacht im „Sonneneck“ eröffneten die Sangesfreunde Listerfehrda mit älteren und neueren Liedern zum Fest.
Die vom Heimatverein organisierte Listerfehrdaer Familienweihnacht im „Sonneneck“ eröffneten die Sangesfreunde Listerfehrda mit älteren und neueren Liedern zum Fest.
Boris Canje