Deutsche Meisterin kommt aus Selbitz Deutsche Meisterin kommt aus Selbitz: Mia Spruth gewinnt Schlittenhunderennen

Selbitz - Im dichten Nadelwald in Thüringen bei Gotha hatte sich Mia Spruth aus Selbitz am vergangenen Wochenende ein hohes Ziel gesteckt: Die 12-Jährige wollte das Schlittenhunderennen um die Deutsche Meisterschaft gewinnen und den Pokal ergattern – mit Hilfe ihrer beiden Huskies Mo und Iva.
Der nasse Lehm spritzte auf, als die Hunde ihre Pfoten in den Boden gruben und sich mit dem Schlitten auf Rädern in Bewegung setzten. Jetzt galt es, sich auf der 2,3 Kilometer langen Strecke zu beweisen. Während des Rennens gab das Mädchen seinen Hunden Kommandos, lenkte und leitete sie geschickt.
Bereits nach knapp acht Minuten erreichten Mia und ihre Vierbeiner das Ziel. Mit dem Ergebnis war sie zufrieden - doch es kam noch besser: Sie konnte sich mit ihrer Zeit gegen die Konkurrenten der Altersklasse 12-18 durchsetzen und wurde somit Deutsche Juniorenmeisterin.
„Seit ich zwei Jahre alt bin, ist der Hundeschlittensport meine Leidenschaft“, erklärt Mia mit einem Funkeln in den Augen. „Ich bin durch meine Eltern zu dem Sport gekommen. Sie haben mich schon zeitig zu Rennen mitgenommen und damit die Begeisterung geweckt.“
Ihr Vater Silvio Spruth ist schon seit 2002 im Hundeschlittensport aktiv und hat zahlreiche Preise abgeräumt. Umso mehr freut er sich für seine Tochter, dass sie in diesem Jahr Deutsche Meisterin sowie Vereinsmeisterin des Sportvereins Reinrassiger Schlittenhunde Deutschland (SRSD) geworden ist.
Vor größeren Rennen trainieren Mia und ihr Vater bis zu vier Mal pro Woche. Mit ihren Huskies tummeln sie sich in einem direkt an Selbitz grenzenden Wald und versuchen dort einen bestimmten Streckenabschnitt in der schnellstmöglichen Zeit zu absolvieren. Silvio Spruth geht mit seinem selbstgebauten Schlittenwagen und sechs Hunden an den Start.
Mia hingegen darf in ihrer Klasse nur von maximal zwei Hunden gezogen werden. „Insgesamt haben wir zwölf Hunde. Diese halten wir in Zwingern. Unter der Woche trainiere ich meistens die Hunde“, erzählt Juliane Spruth, die beim Hundeschlittensport eher im Hintergrund steht. „Mein Mann und meine Tochter sollen lieber die Rennen fahren, ich beobachte das Geschehen besser aus einiger Entfernung.“
Denn ganz ungefährlich ist der Sport mit den Hunden nicht. Einige der 250 Teilnehmer zum Beispiel konnten sich am vorigen Sonnabend nicht mehr auf ihren Wagen halten, stürzten zu Boden – das Zusammenspiel mit den Hunden spiele eine enorme Rolle, sagt Juliane Spruth.
„Es ist ganz wichtig, dass unsere Hunde die Kommandos ,links’ und ,rechts’ beherrschen. Außerdem sollte man sich nicht nur auf die Tiere verlassen.“ Aus diesem Grund gibt es an dem Schlittenwagen einen Lenker, ähnlich dem eines Motorrades, mit dem Mia den Hunden signalisiert, in welche Richtung sie rennen müssen.
Nach dem aufregenden und erfolgreichen Wochenende haben sich die Huskies von Mia eine Auszeit verdient. „Man merkt, dass die Hunde nach einem Rennen keine Lust mehr haben zu trainieren“, sagt Mia und grinst.
Im Dezember wird es für die Schülerin, die derzeit die 6. Klasse des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Gräfenhainichen besucht, keine weiteren Rennen mehr geben. Doch im kommenden Jahr werden Rennen wieder alles von Mia und den Huskies abfordern. Bis dahin heißt es tatkräftig üben, um den nächsten Titel nach Selbitz zu holen. (mz)