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Denkmal-Tag in Bad Schmiedeberg Denkmal-Tag in Bad Schmiedeberg: Von Turm zu Turm

Von Heike Nyari 17.09.2020, 09:35
Der Rastplatz „Sigis Waldblick“, der auf einer Anhöhe liegt, lädt wieder zur Rast ein.
Der Rastplatz „Sigis Waldblick“, der auf einer Anhöhe liegt, lädt wieder zur Rast ein. Heike Nyari

Bad Schmiedeberg - Herrlicher Sonnenschein und angenehm milde Temperaturen herrschten, als die Gäste am Bad Schmiedeberger Wasserturm von Veronika Pumpat empfangen wurden. Zum Tag des offenen Denkmals hatten die „Freunde der 4 Jahreszeiten“ zu einer Turmwanderung eingeladen und nach Besichtigung und Besteigung des Wasserturms führte der Weg über „Sigi’s Waldblick“ zum Kaiser-Wilhelm-Turm auf der „Schönen Aussicht“.

Markantes Haupt

Der etwas ungewöhnlich anmutende Wasserturm liegt ein wenig versteckt im Bad Schmiedeberger Ortsteil Weinberge, aber sein markantes Haupt ist weithin sichtbar. Wer dann am Fuße seiner mächtigen Mauern steht, kommt aus dem Staunen nicht heraus, denn er ist wunderschön. Etwas märchenhaft anmutend nennen ihn einige Bad Schmiedeberger deswegen auch Rapunzelturm. Das hohe Gebäude wurde 1910 im sogenannten Tudorstil, einer Spätphase der englischen Gotik, errichtet.

Abstand haltend und in kleinen Gruppen getrennt hieß es für die Wanderer, die zum Teil engen Treppen im Wendelstein des Turms hinaufzusteigen, um von der oberen Plattform einen herrlichen Rundblick zu genießen. Der Aufstieg lohnte, denn bei toller Fernsicht schauten sie nicht nur über die Weinberge und Bad Schmiedeberg. Auch Ogkeln, Meuro, Schloss Pretzsch und die Burg Klöden waren zu sehen. Auf der anderen Seite lugte die Spitze des Kaiser-Wilhelm-Turms über die Baumwipfel. Das war das nächste Ziel der Wanderung, die einige Gäste zu Fuß, andere mit dem Fahrrad absolvierten.

Durch den Ortsteil Weinberge ging es an der Weinbergsquelle vorbei und dann in den Wald den Kuhteichweg entlang. An einer Waldkreuzung steht seit etwa 40 Jahren die Rasthütte „An den Buchenlauben“. Diese erstrahlt aktuell in neuem Glanz, denn die „Freunde der 4 Jahreszeiten“, die regelmäßig mit Arbeitseinsätzen im Schmiedeberger Stadtwald auf sich aufmerksam machen, hatten wieder einmal Hand angelegt. Damit die Hütte auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleibt, hatten einige Männer und Frauen vor kurzem die Holzbalken nach gründlicher Reinigung neu gestrichen.

Nun folgten die Wanderer dem Kuhteichweg, bis dieser auf den Heidekammweg stößt. Hier liegt „Sigi’s Waldblick“. Auf einer Anhöhe standen viele Jahre ein Tisch und eine Bank. Der Rastplatz war beliebt, genoss man doch von diesem idyllischen Fleckchen aus einen herrlichen Waldblick. Doch schon seit längerem waren die Holzteile morsch und verfallen. Ein guter Grund für die „Freunde der 4 Jahreszeiten“, sich auch dieser Stelle anzunehmen.

Nach Absprache mit der Forst, die übrigens die neue Bank spendierte, wurde gewerkelt, Unrat beseitigt, das Geländer repariert und Uwe Lehmann baute einen passenden Tisch. Kürzlich gab es eine Einweihungszeremonie und nun lädt „Sigi’s Waldblick“ Wanderer und Spaziergänger wieder zur Rast ein.

Schöne Aussichten

Das Ziel, der Kaiser-Wilhelm-Turm, lag nur noch einen Kilometer entfernt und war somit schnell erreicht. Nach einer kleinen Stärkung ging es die Stufen des 30 Meter hohen Turmes hinauf, um nun zum zweiten Mal an diesem Tag eine wahrlich schöne Aussicht, nun von der „Schönen Aussicht“ zu genießen. Bei guter Fernsicht waren sogar das Völkerschlachtdenkmal und der „Weisheitszahn“ von Leipzig am Horizont zu erkennen. Anschließend stiegen die Wanderer nicht nur die 104 Turmstufen, sondern auch die 126 Stufen der längsten Treppe der Dübener Heide hinab, um den Weg zum Eichhörnchen-Rastplatz einzuschlagen.

Am Kuhteich und im Ortsteil Weinberge endete der faszinierende Ausflug in den Bad Schmiedeberger Stadtwald. (mz)

Wasserturm: Der 1910 im Tudorstil errichte Wasserturm wird auch liebevoll Rapunzelturm genannt.
Wasserturm: Der 1910 im Tudorstil errichte Wasserturm wird auch liebevoll Rapunzelturm genannt.
Nyari