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Biosphärenreservat Mittelelbe Biosphärenreservat Mittelelbe: Peter Dornbusch geht in den Ruhestand

Von Corinna Nitz 09.12.2020, 09:46
Mit fast 65 Jahren geht Peter Dornbusch, hier mit Kolleginnen in der begehbaren Eiche, von der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe jetzt in den Ruhestand.
Mit fast 65 Jahren geht Peter Dornbusch, hier mit Kolleginnen in der begehbaren Eiche, von der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe jetzt in den Ruhestand. Hillger

Oranienbaum - Was für ein Kompliment: Er war und ist, sagt Guido Puhlmann über Peter Dornbusch, „ein Glücksfall“ - für das Schutzgebiet und die Verwaltung. Weil er sich eingebracht hat, ja. Und weil er „absolut verantwortungsbewusst war - bis zum letzten Tag“. Puhlmann macht gegenüber der MZ keinen Hehl daraus, dass er diesen Kollegen vermissen wird.

Dieser nun geht lediglich in den Ruhestand. Am Freitag ist sein letzter Arbeitstag als stellvertretender Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe. Er hat dann noch Urlaub, offizieller Renteneintritt sei der 1. Januar.

„In herausragender Art“

Dornbusch, der in Dessau lebt, ist studierter Forstwirt. Nach beruflichen Stationen unter anderem bei der Dessauer Arbeitsgruppe des Instituts für Landschaftspflege und Naturschutz Halle, die auch für den seit 1988 zum Biosphärenreservat (BR) Mittelelbe erweiterten BR-Teil Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft (heute Gartenreich) verantwortlich war, ist Dornbusch seit 1991 in der BR-Verwaltung tätig.

Und seit 2002 füllt er „in herausragender Art und Weise die Funktion des stellvertretenden Leiters der Reservatsverwaltung aus“, schreibt sein Noch-Chef weiter. Zudem betont Puhlmann neben Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl Dornbuschs „stets“ fairen und berechenbaren Umgang „mit allen handelnden Personen bzw. Institutionen“.

Immer sei es ihm um die Sache gegangen, sein Handeln sei nicht zuletzt geprägt worden durch ein an langfristigen Zielen orientiertem Denken.

Dornbusch selbst reagiert bescheiden, wenn man ihn auf sein Wirken im Biosphärenreservat Mittelelbe anspricht. Zu den Highlights bei Großprojekten rechnet er eine Deichrückverlegung und die Schaffung eines neuen Auenwaldes. Was ihn besonders freut, ist, dass es nicht um Naturschutz vs. Hochwasserschutz ging, sondern um das Miteinander.

Überhaupt sei es ein wichtiges Ziel, neben dem Schutz der Artenvielfalt bei Flora und Fauna auch, sagen wir, in die Gesellschaft hineinzuwirken und die Regionen zu unterstützen. Dazu gehört die Bildungsarbeit beispielsweise im Auenhaus Kapen bei Oranienbaum, das in Dornbuschs Ägide wie berichtet noch einmal erweitert werden konnte.

Aber auch die Regionalentwicklung gehört dazu, bei der mit Partnern vor Ort kooperiert wird, neben anderen nennt Dornbusch einen Fischer in Köthen oder die Agrargenossenschaft Wörlitz. Und er erinnert an das Unesco-Programm Man and Biosphere (Mensch und Biosphäre), bei dem, wie es auf der BR-Homepage heißt, nicht der konservierende Naturschutz im Vordergrund stehe, „sondern das Bemühen des wirtschaftenden Menschen, zu einem harmonischen Miteinander mit der Natur zu gelangen“. Wer so agiert, darf sich wohl auch einer breiten Akzeptanz sicher sein.

Dem nicht bange ist

Derweil blickt Fast-Ruheständler Dornbusch vergleichsweise gelassen auf den vor ihm liegenden Lebensabschnitt. Für einen wie ihn, der in seiner Aufgabe aufging, ist das bestimmt keine Selbstverständlichkeit. Und, ja, sicher: „Es wird eine Umstellung“, räumt er auf Nachfrage dann doch ein, er sagt aber auch, dass ihm nicht bange ist.

Der verheiratete Familienvater erklärt, er interessiere sich für vieles, das Lesen und Reisen gehöre dazu. Letzteres ist freilich coronabedingt gerade kaum möglich, aber wenn er wieder aufbrechen darf, dann, sagt er, muss es nicht weit weg sein, es sei auch schön in Europa, in Deutschland.

Dort finden sich gute Orte, unter anderem das Biosphärenreservat Mittelelbe als Teil des länderübergreifenden Unesco-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Was er dem wünscht? Unter anderem dies: „Dass die Mitarbeiter hier weiter gute Arbeitsmöglichkeiten haben, dann können alle Aufgaben gelöst werden.“

››Die Stelle von Peter Dornbusch wurde vom Umweltministerium Sachsen-Anhalt ausgeschrieben. Und bei www.mittelelbe.com gibt es Infos zum Biosphärenreservat. (mz)