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Künstler zu Gast in der Gassmühle Bandkollegen Dirk Zöllner und André Gensicke in Rotta

Die Vollblutmusiker Dirk Zöllner und André Gensicke schreiben derzeit in der Gassmühle neue Songs. Warum es sie ausgerechnet nach Rotta zieht.

Von Paul Damm 04.12.2021, 13:00
Dirk Zöllner (rechts) und André Gensicke nutzen ihre Zeit in Rotta - sie schreiben fleißig an neuen Liedern.
Dirk Zöllner (rechts) und André Gensicke nutzen ihre Zeit in Rotta - sie schreiben fleißig an neuen Liedern. (Foto: Paul Damm)

Rotta/MZ - Wenn Dirk Zöllner neue Lieder schreibt, dann grübelt er nicht lange oder feilt an jeder Strophe - er spielt einfach darauf los. Auf diese Art und Weise hat der Vollblutmusiker aus Ost-Berlin, der schon seit über 30 Jahren mit Band-Kollegen André Gensicke auf der Bühne steht, viele seiner bluesig-souligen Balladen entworfen. „Die Songs entstehen aus der Improvisation heraus“, berichtet der 59-Jährige, der derzeit mit seinem Bandmitbegründer Gensicke in der Rottaer Gassmühle untergekommen ist, um intensiv an neuen Songs zu schreiben.

Kreative Umgebung in Rotta

Und dass die beiden nur so vor kreativen Songideen sprudeln, merkt man sofort, wenn man den Kuhstall - den Veranstaltungsraum der Gassmühle - betritt. Verstreut auf mehreren Tischen liegen Blätter mit Liedstrophen, teilweise in digitaler Form, aber auch handgeschrieben. In der Ecke stehen Schlagzeug und Gitarre, daneben ein Klavier - Instrumente, die jeden Tag bis spät in den Abend hinein heiß gespielt werden.

„Es ist wichtig, sich selbst aufzumachen, wenn man einen neuen Song entwirft“, erklärt Zöllner, der sich auch von einem befreundeten Dichter aus Frankfurt (Oder) inspirieren lässt. Wie der Musiker, der 1988 am legendären Festival „Beat Apartheid“ auf der Radrennbahn in Berlin-Weißensee nach Soul-Legende James Brown auftrat, berichtet, nimmt er sich gerne einzelne Verse und dichtet etwas hinzu. Teilweise schreiben aber auch seine Bandmitglieder Songs, die sie anschließend gemeinsam mit einer hippen Melodie versehen.

Entscheidend für die Kreativität ist aber auch der Ort, an dem man seine Gedanken fliegen lässt. „Wir kennen bereits die Gassmühle - haben hier schon gespielt. Das Gebäude besitzt einen gewissen Charme“, erklärt Zöllner und fügt hinzu: „Beste Bedingungen zum Songs schreiben.“ Bandkollege Gensicke kann sich ihm nur anschließen. An diesem Ort sei man ungestört, es gebe kaum Handyempfang und man könne dem Alltag ein Stück weit entfliehen.

Die Coronakrise ist für die Band, die sich „Die Zöllner“ nennt und aus acht Mitgliedern besteht, eine schwere Zeit. Monatelang konnten sie nicht auftreten; haben aber Musikvideos gedreht, im Internet veröffentlicht und Sofa-Konzerte abgehalten. In diesem Sommer konnten sie dann wieder auf der Bühne und vor Publikum musizieren - aber meist nur zu zweit als „Duo Infernale“ und nicht mit der Band. Gensicke sagt: „Wir haben echt viel gespielt dieses Jahr.“

Zöllners Sohn Egon erfolgreich

Die Leidenschaft für die Musik teilt auch Zöllners Sohn Egon Werler, der in diesem Frühjahr die neunte Staffel der Sat.1-Musikshow „The Voice Kids“ gewann - und damit in die Fußstapfen seines Vaters tritt; der Teenie will nämlich ebenfalls Künstler werden. Von seinem Vater, der schon in seiner Schulzeit mit Freunden eine Band unter dem Namen „Sweet-Karaoke-Band“ gründete, kann er sich noch einiges abschauen.

Weitere Informationen, Videos und Songs der Band „Die Zöllner“ finden Interessierte auf der Webseite die-zoellner.de