Archäologie am Markt Archäologie am Markt: Keine Grüße aus dem Mittelalter in Wörlitz

Wörlitz - Die Vorbereitungen für die Neupflanzungen von Winterlinden am Wörlitzer Markt schreiten voran. Nach Auskunft von Antje Reinknecht vom Tiefbauamt der Stadt Oranienbaum-Wörlitz wurden inzwischen auch die Bäume ausgesucht. Sie hätten einen Stammumfang von 16 bis 18 Zentimetern, in einer Höhe von 2,40 Meter fange die Krone an, ganz klein sind sie also nicht.
Noch sind nicht alle Pflanzlöcher, die von einem Bagger ausgehoben werden, präpariert: Hier und da müssen demnach noch Baumstümpfe der im vergangenen Jahr gefällten Linden abgefräst werden. Dass sie gleichwohl bis zum 28. Februar fertig sein wollen, sagte Reinknecht am Montag auf Nachfrage zur MZ.
Begleitend im Einsatz ist wie berichtet das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle. Nach Auskunft von dessen Mitarbeiter, dem für den Landkreis Wittenberg zuständigen Andreas Hille, waren bis Montag 30 Pflanzlöcher geöffnet, zehn mussten demnach noch ausgehoben werden. Die Begleitung durch das Landesamt erklärte Hille damit, dass es sich beim Wörlitzer Marktplatz um eine historische Fläche handelt, auf der früher das alte Dorf Wörlitz stand. Hinsichtlich der zeitlichen Einordnung ist die Rede vom Spät- und Hochmittelalter.
Die Wahrscheinlichkeit, irgendwelche Funde zu machen, dürfte gering sein, da die Firma, welche die Löcher aushebt, nach Auskunft von Reinknecht nicht weiter als einen Meter in die Erde gehe.
Davon abgesehen sei der Marktplatz „schon mehrfach“ bearbeitet worden, zuletzt zur Jahrtausendwende von 1999 auf 2000. Danach befragt, mit welchen Funden gerechnet werden könnte, würde nur hinreichend tief gebuddelt, antwortete Hille: „Scherben, Gebrauchskeramik, auch Gebäudereste könnte man vielleicht finden.“ Allerdings nicht in den Schichten, in denen sich die Pflanzlöcher für die 40 Winterlinden befinden. (mz)