30 Jahre Wiedervereinigung 30 Jahre Wiedervereinigung : Einheit im Dreieck in Oranienbaum
Oranienbaum - Zur Erinnerung an die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, die sich in diesem Herbst zum 30. Mal jährt, will die Stadt Oranienbaum-Wörlitz im Bereich des Oranienbaumer Busbahnhofes einen Gedenkort etablieren. In einem ersten Schritt sind auf einer Grünfläche im östlichen Abschnitt des Areals, die an die Schlossstraße grenzt, bereits drei Bäume gepflanzt worden.
Die Überlegung, die sich dahinter verbirgt: Jede deutsche Gemeinde pflanzt drei Bäume in Form eines gleichseitigen Dreiecks mit einer Seitenlänge von jeweils zehn Metern. Symbolisch wäre das für den Westen eine Buche und für die östlichen Bundesländer eine Kiefer. Der dritte Baum, die Eiche, steht für das wiedervereinigte Deutschland. Das allmähliche Wachsen dieser Bäume und der Kronen dokumentieren Wachstum, Aufschwung, Wandel und das Zusammenwachsen des ehemals geteilten Landes.
Unterstützt wird die Initiative, wachsende Gedenkorte anzulegen, von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Ein solches Projekt ist bundesweit gegenwärtig in über 280 Städten und Kommunen umgesetzt respektive angestoßen worden. Auch Oranienburg, die „Schwesterstadt“ Oranienbaums, hat sich beteiligt. Die Hoffnung ist, mit dem Anpflanzen des Baum-Triumvirats eine Gemeinsamkeit entstehen zu lassen, wie sie es in Deutschland in dieser Hinsicht noch nie gab.
Die ausgewählten Plätze können sich zu Treffpunkten für Bürger entwickeln und für Veranstaltungen genutzt werden. Das ist eine Idee, die auf Werner Erhardt, Mitglied in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, zurückgeht. Der Mann aus dem bayrischen Wunsiedel hatte sie im Rahmen des sogenannten Zukunftsdialogs der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgestellt.
Der Initiator wollte mit seiner Idee bewusst möglichst viele Städte und Gemeinden in Deutschland einbinden. Inzwischen tritt der Unternehmer Günther Fielmann als Baumspender auf und übernimmt die Kosten für die Pflanzungen.
„Für mich ist die friedliche deutsche Wiedervereinigung ein so großer und geschichtlich bedeutender Vorgang“, sagte Werner Erhardt in einem Interview, „dass es schade wäre, wenn nur ein großes Denkmal in Berlin oder Leipzig mit erheblichem finanziellen Aufwand erstellt würde, das die Mehrzahl unserer Mitbürger in ihrem Leben nicht kennenlernen und sich - aller Voraussicht nach - auch nicht damit identifizieren werden.“ (mz)