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Eil

Bürger schreiben offenen Brief Zusammenlegung der Kitas von Berga, Tilleda und Kelbra stößt auf Widerstand

Von Roman Fürst 25.08.2021, 12:45
Mit Wohncontainern wurde die Aufnahmekapazität der Kita und des Hortes erhöht.
Mit Wohncontainern wurde die Aufnahmekapazität der Kita und des Hortes erhöht. (Foto: Maik Schumann)

Berga/Kelbra/MZ - In einem offenen Brief haben sich Bürger der Gemeinde Berga an den Verbandsgemeindebürgermeister Michael Peckruhn, Bergas Bürgermeisterin Katrin Treppschuh und an die Kommunalaufsicht gewandt. In dem Brief werden Fragen bezüglich der geplanten Zusammenlegung der Horte der Kindertagesstätten in Berga, Tilleda und Kelbra gestellt.

„Den Brief haben über 250 Unterstützer unterschrieben“, sagt die Mitinitiatorin Nancy Kämmerer. Die Unterzeichner des Briefs kritisieren, dass die betroffenen Eltern nicht über die Schließung des Horts in Berga zum Jahresende informiert worden seien. Zudem sei das Elternkuratorium nicht vor der Beschlussfassung im Verbandsgemeinderat angehört worden.

Demografische Entwicklung im Blick behalten

Des Weiteren wird der bauliche Zustand der Kindertagesstätte „Thyraspatzen“ in Berga kritisiert. Dieser sei „mehr als desaströs“, heißt es in dem Brief. In der Kita in Berga wurden seit 2015 wegen Platzmangels Container installiert, um die Aufnahmekapazität zu erhöhen. Die Unterzeichner des Briefs fordern daher Aufklärung unter anderem darüber, wie mit dem Kita-Standort in Berga weiter verfahren werde und warum für die Kita in den letzten Jahren noch keine Lösung gefunden worden sei. Durch den Abbau der Grund- und Sekundarschule sei bereits ein großer negativer Eingriff in Berga erfolgt, heißt es in dem offenen Brief. Die demografische Entwicklung müsse auch in den nächsten Jahren weiter verfolgt werden. Mit dem Wegfall des Horts und der Kita werde jedoch der Zuzug gestoppt, weil die Attraktivität für Berga nicht mehr gegeben sei, heißt es in dem Brief weiter.

Der Verbandsgemeinderat der Verbandsgemeinde Goldene Aue hatte in der letzten Sitzung Mitte Juli die Zusammenlegung der Horte der Kindertagesstätten in Berga, Kelbra und Tilleda am Standort Frankenhäuser Straße in Kelbra beschlossen. Die äußeren Bedingungen in diesen Einrichtungen entsprächen nicht mehr den heutigen Vorschriften zum Brandschutz und der Barrierefreiheit, hieß es zur Begründung in dem Beschluss. Die Hortbetreuung in der Thomas-Müntzer-Straße in Berga als Außenstelle der Kita Berga sei nur mit einer Ausnahmeregelung genehmigt worden und sei organisatorisch sehr aufwendig zu führen. Außerdem bestehe ein hoher Investitionsbedarf an den baulichen Hüllen und den Außenanlagen. Daher sollten die Horte der Kindereinrichtungen Berga, Tilleda und Kelbra in einer Einrichtung zusammengeführt und diese gemäß den Verschriften zum Brandschutz und der Barrierefreiheit ertüchtigt werden, heißt es in dem Beschluss.