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90-Jährige warf die erste Kugel Zur Freude der Senioren: Zwei Boule-Plätze in Benndorf und Klostermansfeld eingeweiht

Von Daniela Kainz 02.10.2021, 13:00
  Lisa Ungewitter wagt sich als erste Spielerin auf die Anlage.
Lisa Ungewitter wagt sich als erste Spielerin auf die Anlage. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Benndorf/Klostermansfeld/MZ - Lisa Ungewitter hat sich getraut: Die 90-Jährige warf die erste Kugel auf dem neuen Boule-Platz in der Benndorfer Pestalozzistraße 6-8. An ihrer Seite stand Präsident Heiko Kastner vom Pétanque-Verband Ost. Er war es auch, der der Seniorin und den anderen Besuchern zur Übergabe des Platzes Wissenswertes über das aus Frankreich stammende Kugelspiel vermittelte, das auch Pétanque genannt wird.

Boule ist in Frankreich beliebtes Kugelspiel

Nicht nur im Garten der betreuten Wohnanlage „Weißes Tal“ in Benndorf können die Bewohner künftig Boule spielen. Ein neuer Platz wurde jetzt auch in der Anlage für integratives Wohnen in Klostermansfeld in der Jacobstraße 9a/b übergeben. Die Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft und die Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt ermöglichten die Investition in Höhe von rund 7.000 Euro. Finanziell gefördert wurde das Projekt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Der Boule-Spaß bleibt nicht nur den Bewohnern der beiden Anlagen vorbehalten. Andere Interessenten könnten sich die Boule-Kugeln für Spiele auch vor Ort bei der Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft ausleihen, wie Geschäftsführer Gerhard Blume mitteilte. Er hofft, dass das neue Angebot bei den Senioren ankommt. „Wichtig ist, dass es allen gefällt“, meinte er. In Frankreich jedenfalls erfreut sich das Kugelspiel großer Beliebtheit - besonders bei älteren Leuten. Doch auch junge Menschen haben ihren Spaß, die glänzenden Metallkugeln zu werfen.

„Das Spiel trainiert die Hirn-Hand-Koordination“

Das Spiel eignet sich für jedermann und lässt sich schnell erklären. So kann in Mannschaften gespielt werden, aber auch zwei Einzelspieler können gegeneinander antreten. Ziel des Spieles ist es, eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nah wie möglich an eine zu Beginn des Spieles auf den Boule-Platz geworfene Zielkugel zu platzieren. Weil die Abstände zwischen den Kugeln mitunter sehr knapp ausfallen, gehört ein Maßband zur Ausrüstung, wenn es um die Vergabe der Punkte geht.

Nach den Worten von Elena Sterdt von der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt macht Boule nicht nur Freude: „Das Spiel trainiert die Hirn-Hand-Koordination sowie die Schulter-, Arm- und Beinmuskulatur.“ Soziale Kontakte und das Wohlbefinden würden auch gefördert, sagt sie.

Pflegedienstleiterin Liane Wiedenbeck vom betreuten Wohnen in Benndorf ist sich ziemlich sicher, dass sich die Senioren öfter zum Boule-Spielen treffen werden. „Unsere Bewohner sind für solche Angebote zu haben. Und dann spielt man Boule auch noch an der frischen Luft.“ Mitarbeiterin Susen Schwarz hörte genau zu, als Präsident Kastner die Spielregeln erklärte. Denn sie möchte die Senioren künftig zu dem einen oder anderen Spiel einladen. Boule-Fachmann Kastner berichtete auch, dass es Versuche gab, Boule als Leistungssport bei den Olympischen Spielen zu etablieren. Leider seien entsprechende Bewerbungen nicht erfolgreich gewesen.