Tischtennis Tischtennis: Kleiner Hettstedter ganz groß

benndorf/MZ - Lucas Weihrauch, er trainiert beim MSV Hettstedt, und Pia-Sophie Exner (Alemania Riestedt) vertreten den Kreis beim Landesentscheid der Minimeisterschaft im Tischtennis. Die beiden Talente setzten sich am Sonnabend im Kreisfinale zunächst in ihren Altersklassen (9 bis 10) durch und gewann dann auch noch die Qualifikation zum Verbandsentscheid.
Am Ende waren es dann doch nicht die avisierten 95 Starter, welche sich in der Benndorfer Sporthalle ein Stelldichein gaben. „Nur gut, das wäre sonst eine Spätnachmittagsveranstaltung geworden“, war Jürgen Drobny vom organisierenden SSV Ahlsdorf nicht wirklich unglücklich ob des verpassten Teilnehmerrekords. Gewappnet waren er und seine Mitstreiter indes. Und auch die Volks- und Raiffeisenbank als Unterstützer hatte genügend Preise und T-Shirts zur Verfügung gestellt. „Sport zu treiben, ist doch für Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Deshalb unterstützen wir solche Veranstaltungen gern“, sagte dazu Bankvorstand Elvira Gräbe in der Benndorfer Halle.
Dort hatte Lucas Weihrauch zwischen seinen Spielen ein wenig Zeit zum plaudern. „Ich war in der Grundschule am Markt in der Arbeitsgemeinschaft Tischtennis und so bin ich zum Verein gekommen. Ich habe auch noch Federball gespielt, aber dann aufgehört, weil das mit der unterschiedlichen Technik nicht funktioniert“, so der Zehnjährige. Angefangen mit dem Tischtennis habe er aber schon viel früher. „Wir haben eine Platte zu Hause.“ Mittlerweile ist der kleine Wirbelwind laut Jan Klepzig vom MSV Hettstedt so gut, dass er schon im Riestedter Landesleistungsstützpunkt trainiert. Gleichwohl wachsen die Talente nicht mehr auf den Bäumen. Schickte der MSV Hettstedt zum Beispiel neun Mädchen und Jungen ins Rennen, kam Hans Kammann vom SSV Eisleben lediglich mit Nils Voigt nach Benndorf. „Wenn die Eltern nicht dahinter stehen, wird das nichts“, warb er um Verständnis, dass ein Sportverein eben nicht alles leisten könne. Hut ab indes vor dem, was der SSV Ahlsdorf beim mittlerweile 23. Kreisfinale wieder geleistet hat.
Unter anderem als Punktrichter im Einsatz waren am Sonnabend Tina Schlotter, Lena Reckziegel und Jessica Naumann, die allesamt einst bei den Minis begonnen hatten und längst zu den besten Spielerinnen des Landes in ihren Altersklassen zählen. Mittlerweile eifert Hannes Reckziegel seiner 16-jährigen Schwester nach. Der Achtjährige im Trikot von Schwarz-Gelb Stolberg wurde hinter Franz Deutschmann (Alemania Riestedt) Zweiter der Altersklasse U 8. Hettstedt, Ahlsdorf oder Riestedt gehören also nicht von ungefähr zu den Hochburgen dieser Sportart im Kreis, sondern, weil es dort gelingt, Mädchen und Jungen für das Tischtennis zu begeistern und vor allem, sie längerfristig im Verein zu halten. Wie schwer das ist, dazu noch einmal Hans Kammann: „Ich habe eine kleine Umfrage gemacht und habe gemerkt, dass die Zahl derer, die nur zum Spaß Tischtennis spielen wollen, weiter gewachsen ist.“