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Verstopfte Gräben und verschlammte Teiche Südharz: Gewässerschau in Thürungen, Rottleberode und Stolberg

Von Helga Koch 08.09.2020, 11:39
Geschäftsführer Christian Knape (re.) vom Unterhaltungsverband Helme im Gespräch mit Teilnehmern der Gewässerschau in Thürungen.
Geschäftsführer Christian Knape (re.) vom Unterhaltungsverband Helme im Gespräch mit Teilnehmern der Gewässerschau in Thürungen. Helga Koch

Kelbra/Südharz - Kaum hat Helga Pöschel die Gruppe vorm Haus entdeckt, kommt sie aus dem Hoftor gelaufen. „Beim letzten Regen stand das Wasser im Hof.“ Die Thürungerin deutet auf das Eckgrundstück, das sie von ihrer Schwester geerbt hat. Zum Glück habe das Haus wie nahezu alle Häuser im Dorf keinen Keller, weil das Grundwasser zu hoch ansteht, dafür aber zwei Stufen nach oben. So seien die Räume verschont geblieben, sagt sie. Doch woran es liegt, dass sich ausgerechnet hier das Wasser im Hof gesammelt hat, kann Geschäftsführer Christian Knape vom Unterhaltungsverband Helme nicht sagen. Womöglich sei eine Wasserhose niedergegangen?

Der Verband hat zur jährlichen Gewässerschau in seinem Verantwortungsbereich eingeladen, wegen der Corona-Krise später als sonst. Normalerweise finden die Besichtigungen im Frühjahr statt. Mitglieder des Verbands, Kommunalpolitiker, Land- und Forstwirte, Vertreter vom Landkreis, dem BUND und dem Biosphärenreservat sind mit dabei.

Gewässerschau in Thürungen: „Das Rohr ist völlig zu“

Das eigentliche Sorgenkind in diesem Thürunger Bereich ist der etwas tiefer liegende Graben, schräg rüber von Helga Pöschels Grundstück. „Das Rohr ist völlig zu“, sagt Andy Heise vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Goldene Aue. Das sei auch kein Wunder, entgegnet Knape. „Thürungen entwässert schon immer über die Straße. Das Wasser läuft rechts und links in die Gräben rein.“

Samt Streugut. Das Rohr, das in den Graben mündet, müsse gespült und der Graben geräumt werden, kündigt der Geschäftsführer an, dann sehe man, wie es sich entwickelt. „Das Mähen machen wir jetzt irgendwann.“ Schwierig sei, sagt Heise, dass man nicht genau wisse, wer wann was gebaut hat. Die Rohre sähen so aus, als ob sie nur provisorisch verlegt worden wären. „Wer hat nach der Wende nach so was geguckt,“ stimmt Knape zu.

In Rottleberode ist der Mühlgraben zu beräumen

Von Thürungen aus geht es weiter nach Rottleberode, wo der Mühlgraben zu räumen ist. „Das sind nur zehn, 20 Meter bis zum Überlauf in die Thyra“, sagt Ortsbürgermeisterin Helga Rummel (parteilos) und ist zufrieden, dass der Unterhaltungsverband den Bereich frei machen werde.

Weiter geht es nach Stolberg, wo es am Silberbach ein Problem mit einem Durchlass gibt. „Bei starkem Regen kommen die Gullydeckel hoch, dann ist die Straße überflutet“, schildert Michael Kienzl, der selbst zum Vorstand des Unterhaltungsverbands gehört. Entweder werde die Verrohrung entfernt oder ein vernünftiges Rohr eingebaut; an diesem neuralgischen Punkt staue sich das Wasser. Das zu beheben werde „kostenintensiv“.

Auch der Durchlass am Harzgarten und der Teich am Schweineberg müssten noch in diesem Jahr in Ordnung gebracht werden. Mehr Aufwand sei für den Teich im Harzgarten nötig, schätzt Kienzl. „Der Teich ist am Verlanden. Um ihn freizumachen, müssten die Untere Naturschutzbehörde und das Biosphärenreservat mitziehen. Der Unterhaltungsverband würde das erledigen.“

›› Die Gewässerschau wird am Mittwoch, 9. September, fortgesetzt. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Parkplatz am Regenrückhaltebecken A 38 / L 231 zwischen Bennungen und Wickerode. (mz)

Start zur Gewässerschau des Helmeverbandes. Linkerhand ein Graben, der den Anliegern bei starken Niederschlägen Sorgen bereitet.
Start zur Gewässerschau des Helmeverbandes. Linkerhand ein Graben, der den Anliegern bei starken Niederschlägen Sorgen bereitet.
Koch