Abenteuer für Familien Stolberg: Bewohner von Villa Noah gestalten Harzgarten mit

Stolberg - Das Schild ist verwittert, das kleine Dach dick mit Moos bewachsen. Kurz hinterm Stolberger Rittertor, wo sich die Straße hinauf zum Hainfeld windet, beginnt der Harzgarten. Ein Refugium für Naturliebhaber, die die harztypische Vegetation und Landschaft des Mittelgebirges auf kleinem Raum erkunden wollen. Vielleicht musste erst Orkan Friederike wüten, um dem alten Harzgarten neue Aufmerksamkeit zu bescheren.
Seit reichlich zwei Jahren trifft sich alle paar Monate eine Arbeitsgruppe, um Ideen zu sammeln und das Areal Schritt für Schritt wieder aufzuwerten. Bei den praktischen Arbeiten kommt große Unterstützung von den Bewohnern der Villa Noah und ihren Betreuern.
Südharz: Viel Arbeit im Stolberger Harzgarten
Ortsbürgermeister Ulrich Franke (FDP) ist des Lobes voll, ohne die Hilfe aus der Villa Noah „würde der Harzgarten bestimmt nicht so schön sein“. Kürzlich hatten die Männer junge Hainbuchen gepflanzt, die der Landtagsabgeordnete Wolfgang Aldag (Bündnis 90/Die Grünen) aus Halle gespendet hatte. Die im Dezember übergebene Gedankenbank steht nun gut sichtbar am Eingang des Areals.
„Wir wollen ein großes Projekt erarbeiten zur Wiederbelebung des Harzgartens“, sagt Christiane Funkel, die das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz leitet und der Arbeitsgruppe angehört. Deshalb hätten sich alle Beteiligten gemeinsam die Fläche angeschaut, darunter Mitglieder der fürstlichen Familie, Vertreter des örtlichen Harzklubs und vom Unterhaltungsverband, Förster… „Wir haben die Idee, den Harzgarten zu einem attraktiven Zentrum für Familien mit Kindern zu gestalten“, sagt Funkel.
Projekt Harzgarten: Picknickplätze in Planung
Dabei könne man sogar die Stolberger Bandwege mit einbinden, Bänke aufstellen und Brücken herrichten. „Wir wollen Natur im Kleinen wie im Großen so präsentieren, dass es einlädt, durch den Harzgarten zu laufen - und dass es ein Abenteuer wird.“ Unterwegs gäbe es viele kleine, nicht unwichtige Dinge in der Natur zu entdecken; das würde thematisch und altersgerecht für Familien aufbereitet. Picknickplätze, eventuell bis zum Hainfeld hinauf, könnten ebenfalls Abwechslung bieten. „Wenn jetzt der Ginster blüht, ist es traumhaft schön“, schwärmt die Reservatsleiterin. „Es gab schon mal ein Projekt, einen kleinen Naturlehrpfad. Damals haben beispielsweise Ehepaare Bäume gepflanzt.“ So etwas könnte man sicher wieder anregen.
Genau wie all die anderen Beteiligten aus der Arbeitsgruppe ist sie zuversichtlich, dass das Projekt Harzgarten gelingen wird. „Das Schöne ist, dass wir es gemeinsam machen wollen und sich jeder einbringt.“ Das Reservat werde sich um ein neues Dach fürs Eingangsschild und eine Informationstafel kümmern. Nach einem Arbeitseinsatz habe die Gemeinde den Abfall abgefahren, Franke habe es organisiert. (mz)