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Rottleberöder Kreiselsberg  Rottleberöder Kreiselsberg : Ärger über grünen Müll

Von Helga Koch 06.07.2016, 15:00
Karin Rosemann, Wilfried Scholz, Ortsbürgermeisterin Helga Rummel und Werner Sanftleben (v. l.) ärgert die illegale Entsorgung.
Karin Rosemann, Wilfried Scholz, Ortsbürgermeisterin Helga Rummel und Werner Sanftleben (v. l.) ärgert die illegale Entsorgung. Schumann

RoTtleberode - Die Konzeption stammt vom März 1989, der Geologe Jörg Ziebell aus Rottleberode hat sie erarbeitet: Es sind Pläne zum Schutz und zur Nutzung des Kreiselsberges am Ortsausgang von Rottleberode in Richtung Stolberg. Der örtliche Heimat- und Geschichtsverein will jetzt mit weiteren Partnern Tafeln am Lehrpfad aufstellen. Doch bisher scheint der Kreiselsberg vor allem eine Adresse für Umweltsünder zu sein, die illegal ihren Grünschnitt entsorgen. Das soll nun ein Ende haben.

Einige Umweltsünder kommen nachts

Der Kreiselsberg bei Rottleberode weist aus der Sicht des promovierten Geologen Jörg Ziebell eine außergewöhnliche natürliche Ausstattung auf, dies betrifft die Morphologie, Geologie, Vegetation, Tierwelt und Bergbaugeschichte. Um das Gebiet zu schützen, regte Ziebell bereits Anfang 1989 die Ausweisung als Flächennaturdenkmal an. Die Konzeption liegt dem Heimat- und Geschichtsverein Rottleberode, dem Ordnungsamt der Gemeinde Südharz und der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz vor. (hko)

Ortsbürgermeisterin Helga Rummel (parteilos) und Karin Rosemann vom Heimat- und Geschichtsverein kennen das leidige Problem des illegalen Müllablagerns seit langem. An mehreren Wegen vom Ritterberg und zum Kreiselsberg und auch in der Schlucht liegt Grünschnitt, erzählen sie. Ein paar Umweltsünder, weiß Iris Brauner vom Ordnungsamt der Gemeinde Südharz, kämen sogar nachts: „Manche fahren mit dem Hänger vor. Wir vermuten, dass es auch Grünabfälle aus der Siedlung sind. Und vielleicht aus dem Nachbarkreis.“

Eigentlich sei das nicht zu verstehen, sagt Brauner. Denn zweimal im Jahr darf Grünschnitt auf dem freien Platz am Sperberweg abgegeben werden. Außerdem kann trockenes Material auf dem Osterfeuer oder während der festgelegten Fristen im Frühjahr und Herbst verbrannt werden.

Bei Bedarf könne man bei der Gemeindeverwaltung zusätzliche Säcke für derartige Gartenabfälle holen, sagt Brauner aufmerksam: „So ein Sack kostet doch nur 50 Cent.“

Kleingärtner haben eigene Abfallfläche

Dass Kleingärtner aus den beiden Sparten die Übeltäter sein könnten, glauben die Vorsitzenden der Vereine eher nicht. Wie Werner Sanftleben erzählt, hat der Kleingartenverein „Unterm Ritterberg“ extra einen nicht bewirtschafteten Garten hergerichtet, um dort Gras- oder Heckenschnitt zu sammeln: „Das gilt aber nur für unsere Mitglieder. Damit das klappt, hat der Vorstand Öffnungszeiten festgelegt. Dienstags, donnerstags und samstags, jeweils 15 bis 17 Uhr, werden die Abfälle angenommen.“

Nebenan, in der Anlage „Am Habichtstal“, gibt es diese Möglichkeit zwar nicht, sagt Wilfried Scholz. Es ärgert ihn aber, dass unmittelbar hinterm letzten Gartenzaun jede Menge Gras- und Heckenschnitt liegt. Der Haufen ist so hoch, dass es diesen illegalen Sammelplatz schon seit Jahren zu geben scheint. „Das Beste wäre, einen Zaun drum herum aufzustellen, damit künftig niemand mehr Abfälle hier ablädt. Es ist nun mal verboten“, sagt Brauner. Vielleicht, sagt Rosemann, könnte auch in dieser Gartenanlage ein Platz für den Grünschnitt eingerichtet werden.

Übrigens will der Geschichtsverein demnächst mit Hilfe der Firmen Ante und Knauf, von Privatleuten und des Biosphärenreservats die neuen Tafeln aufstellen, beispielsweise eine über den alten Hermannsschacht, erzählt Rosemann. Und alle Beteiligten hoffen, dass sie dann nicht über neuen Rasen- oder Heckenschnitt stolpern. (mz)