Wasserverband Südharz Rottleberode hadert mit dem Wechsel
Bisher entsorgt die Gemeinde Südharz das Abwasser aus dem Ort. Die Aufgabe sollte ab 2022 abgegeben werden. Daraus wird erst mal nichts.

Rottleberode/MZ - Der kürzlich noch zum Beginn des neuen Jahres angestrebte Wechsel Rottleberodes zum Wasserverband Südharz, der die Entsorgung des Abwassers übernehmen sollte, verzögert sich. Über die genauen Gründe wurde bisher nichts öffentlich bekannt.
Die Gemeinde Südharz hatte schon vor einiger Zeit beschlossen, diese Aufgabe an den Zweckverband abgeben, dieser hatte ebenfalls zugestimmt. Deshalb sollte nun der Gemeinderat den gemeinsam ausgehandelten Übernahmevertrag beschließen. Er regelt unter anderem, in welchem Umfang Personal übernommen würde und dass der Verband einen finanziellen Ausgleich für die Rottleberöder Abwasseranlagen erstattet.
Doch der Ratsbeschluss zum Übernahmevertrag kam nicht zustande. Denn der Rottleberöder Ralf Mosebach (Bürgervertretung Südharz) stellte den Antrag, den Beschluss zurückzustellen und sogar den Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zurückzunehmen. Dazu gebe es eine Beschlussvorlage vom Ortschaftsrat, die er an die Gemeinderatsmitglieder verteilen wollte. Bedenken äußerte auch Rottleberodes Ortsbürgermeisterin Helga Rummel (Bürgervertretung Rottleberode).
Hauptausschuss soll die Beweggründe der Rottleberöder diskutieren
Doch Clemens Ritter von Kempski trat - im übertragenen Sinn - auf die Bremse: „Ich wüsste gern die Fakten.“ Der Gemeinderat brauche erst mal mehr Informationen, bevor er einen grundsätzlichen Beschluss zurücknehme. Das sollte diskutiert werden, und dazu müsse man sicher „tief ins Thema einsteigen“. Der Ratsvorsitzende Andreas Schmidt (Bürgerliche Mitte Südharz) regte deshalb an, das Thema im Hauptausschuss zu beraten; diesem Antrag stimmte das Gremium zu. Mosebach, bemerkte der beauftragte Bürgermeister Ernst Hofmann (parteilos), hätte dies „gleich zu Beginn der Sitzung beantragen müssen“.