Ringen Ringen: KAV Mansfelder Land unterliegt dem KSV Köllerbach

eisleben - „Alle, die heute hier waren, haben einige packende Kämpfe gesehen. Wir waren stärker, als es das Ergebnis aussagt“, so Lutz Haring, Präsident des KAV Mansfelder Land. 4:17 unterlagen die Ringer aus Eisleben in der 1. Bundesliga gegen den KSV Köllerbach. Vier kämpfe gewannen sie am Sonnabend, was freilich nicht reichte in der Gesamtrechnung. Aber selbst sieben gewonnene Kämpfe sind keine Garantie auf etwas Zählbares. Denn wenn alle sieben nur mit einem 1:0 in die Wertung eingehen und die gegnerische Mannschaft gewinnt dreimal auf Schulter, stehen die Gewinner der sieben Kämpfe mit 7:12 als Verlierer da. So sind nun einmal die Regeln in Teamkämpfen der 1. Bundesliga.
Dass es gegen den Zweiten der Nordstaffel auch im Rückkampf schwer werden würde, war schon beim Wiegen klar. Zumindest wären am Ende zwei Einzelsiege mehr drin gewesen. Doch Bence Juhasz (57 Kilo Greco) war gegen Dennis Decker anfangs übermotiviert und sein Schlussspurt kam zu spät. Und Jacek Tomaszewski (75 Kilo Greco) fehlte in seinem ersten Saisonkampf für den KAV gegen Timo Badusch das Glück des Tüchtigen. Seinen ersten Kampf bestritt auch Rolf Linke (98 Kilo Greco). Fast zwei Jahre musste er wegen einer Schulterverletzung pausieren. Sein Gegner: Melonin Noumonvi, Weltmeister 2014. Linke zeigte einen starken Kampf, musste sich dem französischen Superstar nur mit 0:5 Punkten geschlagen geben. „Das gibt es nur im Ringen, dass Weltmeister oder Olympiasieger hier in Eisleben zu erleben sind“, so Haring weiter. Und: „In den Genuss kommen aber nur die Sportinteressierten, die abends auch hier sind.“ All jene, die nicht da waren, verpassten zum Beispiel ein packendes Mattengefecht zwischen Markos Theodoridis und dem Deutschen Juniorenmeister von 2013, Valentin Seimetz, in der Klasse bis 66 Kilo Freistil. Das Publikum in der Glück-auf-Halle war begeistert, der Kampf wogte auf und ab. Am Ende gewann Theodoridis 6:5. Auch Ondrej Ulip (66 Kilo Greco) gegen Marc-Antonio von Tugginer (7:5) und Patryk Dublinowski (86 Kilo Freistil) gegen Armands Zvirbulis (2:1) waren hellwach. Fabian Jänicke (86 Kilo Greco) indes schien Yavor Yanakiev von der Matte fegen zu wollen, holte gleich eine Viererwertung. Doch in der zweiten Kampfminute zwang ihn der Bulgare, Weltmeister 2007, zuletzt Olympiadritter, auf die Schulter. Dass Erik Thiele, 96,6 Kilo auf die Waage bringend, gegen den 22 Kilogramm schwereren Ukrainer Oleksandr Khotsianovski keine Chance haben kann, war wegen der physischen Nachteile von vornherein klar. Auch Mario Koch (61 Kilo Freistil) hatte mit Radoslav Velikov einen kaum bezwingbaren Gegner vor der Brust. Richtig Stimmung kam noch einmal im letzten Kampf des Abends auf. In der Klasse bis 75 Kilo Freistil duellierte sich Zsombor Gulyas mit dem mehrfachen Deutschen Meister Andrij Shyyka. Das war noch einmal ein absoluter Spitzenkampf, in dem sich beide Kontrahenten nichts schenkten. Der Ungar Gulyas war taktisch hervorragend eingestellt, ließ nichts zu. Unter dem Jubel des Publikums brachte er mit 2:0 diesen Punktsieg nach Hause. Dass Köllerbach neuer Spitzenreiter ist, konnte er nicht verhindern.
Im Vorkampf kassierte die Reserve des KAV mit 13:14 eine knappe Niederlage gegen die WKG Salzgitter und musste die Tabellenführung der Oberliga Nordost an die Niedersachsen abgeben. Doch ein Punkt Rückstand ist aufzuholen. (mz)