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Pferdesport in Klosterrode Pferdesport in Klosterrode: Fahrerlaubnis in einer Woche abgelegt

Von Ralf Kandel 22.07.2016, 10:03
Gespannführer Christian Bloßfeld (vorn) und Kevin Rüdiger bei der Vorbereitung auf die Prüfung
Gespannführer Christian Bloßfeld (vorn) und Kevin Rüdiger bei der Vorbereitung auf die Prüfung Kandel

Klosterrode - Kevin Rüdiger hat vor rund zwei Jahren geheiratet. Am Donnerstag schlüpfte der Lengefelder noch einmal in die, noch immer passende, Hochzeitsjacke. Und das aus einem einfachen Grund: Der Pferdesport-Enthusiast wollte und musste ganz einfach passend angezogen sein.

Rüdiger, und noch sieben weitere Frauen und Männer, legten in Klosterrode nämlich die Prüfung als Führer für Pferdegespanne ab. An deren Ende stand der Erhalt des Fahrabzeichens. Oder besser salopp gesagt, ein „Führerschein“ für Gespannfahrer.

Zwingend nötig ist ein solches Dokument zwar nicht für Gespannführer, die mit ihren Pferden im Straßenverkehr dabei sind. „Aber schaden kann es auf keinen Fall, man ist dann versicherungstechnisch auf der sicheren Seite“, sagt Claudia Trümper vom Reit- und Fahrverein Schloss Klosterrode.

Am Sonnabend und Sonntag heißt es in Klosterrode für Zwei- und Vierbeiner, zeitig auf den Beinen zu sein und anschließend Durchhaltevermögen zu zeigen. Beim traditionellen Reit- und Fahrturnier des Vereins beginnen die ersten Prüfungen an beiden Tagen jeweils schon um 8 Uhr.

Die letzte Prüfung des Tages steht am Sonnabend dann ab 18.45 Uhr an. Bisher 19 Starter haben für eine Springprüfung der Klasse M gemeldet. Sogar 66 Starter sind bei einer Springprüfung der Klasse A dabei, die am Samstag zwischen 13 und 15 Uhr angesetzt ist.

Am Sonntag beginnen die Wettbewerbe mit einer Zwei-Phasen-Springprüfung. Sechs weitere Wettbewerbe folgen, die allesamt ebenfalls sehr gut besetzt sind.

Die letzten Pferde und ihre Reiter gehen am Sonntagnachmittag dann ab 17.30 Uhr ihre Prüfungen an. (rak)

Allerdings spielte der Aspekt Straßenverkehr beim rund einwöchigen Lehrgang in Klosterrode eine untergeordnete Rolle. „Man braucht so ein Fahrabzeichen, um bei anspruchsvollen Turnieren starten zu können“, erklärt Jürgen Zappendorf. Er ist Preisrichter und war am Donnerstag für die Abnahme der Prüfungen, auch Dressurreiter waren vor Ort, zuständig.

Warum das Ganze in Klosterrode überhaupt stattfand? „Wir haben jetzt auch Fahrer, die mit Gespannen starten wollen, im Verein“, erklärt Claudia Trümper. Auch ihnen sollte die Gelegenheit gegeben werden, einen solchen praktischen und theoretischen Test zu absolvieren.

Der Termin bot sich jetzt zudem an. Einerseits sind Ferien, andererseits sind die Trümpers, zur Familie gehören neben Claudia noch ihr Mann Marco und drei Mädchen, ohnehin in Sachen Pferdesport wieder einmal auf Achse, findet am Wochenende doch das alljährlich vom Verein ausgerichtete Turnier in Klosterrode statt.

Bevor jedoch die Dressur- und Springreiter zeigen, was sie können, galt es erst einmal für die Gespannführer, ihr Gelerntes in Theorie und Praxis unter Beweis zu stellen. So wurde zum Beispiel unter den kritischen Augen von Jürgen Schnelle nach Vorschrift angeschirrt, angespannt und schließlich auch gefahren. Manchen Tipp konnten selbst so erfahrene Gespannführer wie Michael Peckruhn aus Brücken noch in Empfang nehmen.

So zum Beispiel: „Passt auf auf eure Sicherheit. Ihr kennt die Gedanken der Pferde nicht“, so Jürgen Schnelle. Am Ende gab es zwar einige kritische Anmerkungen, die „Führerscheinprüfung“ bestanden aber alle. (mz)

Johanna und Jan Wiedemann schirren ihren Einspänner an.
Johanna und Jan Wiedemann schirren ihren Einspänner an.
Ralf Kandel
Dressurreiterin Laura Grünberg
Dressurreiterin Laura Grünberg
Kandel