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Regionalsport Mansfeld-Südharz Nach 300 Tagen Corona-Pause startet die Saison 21/22 der Kreisoberliga MSH

Von Ralf Kandel Aktualisiert: 20.08.2021, 09:06
Die Fans der Kreisoberliga freuen sich: Endlich geht es wieder los, am Freitag startet die Saison. Spannende Spiele und Tore am Fließband sind seit Jahren ein Zeugnis für die Attraktivität der Spielkalsse.
Die Fans der Kreisoberliga freuen sich: Endlich geht es wieder los, am Freitag startet die Saison. Spannende Spiele und Tore am Fließband sind seit Jahren ein Zeugnis für die Attraktivität der Spielkalsse. (Foto: Ralf Kandel)

Sangerhausen/MZ - Fast auf den Tag genau 300 Tage ist es her, dass in der Fußball-Kreisoberliga Mansfeld-Südharz der Ball gerollt ist. 300 Tage, in denen die höchste Spielklasse des Landkreises fast in der Versenkung verschwunden ist. Nur der Verzicht der Spitzen-Teams auf den Landesklasse-Aufstieg und das kürzlich ausgetragene Pokalspiel von Alemania Riestedt gegen den HFC sorgten dafür, dass die Kreisoberliga überhaupt noch wahrgenommen wurde.

Nun aber tauchen die Kreisoberliga und mit ihr die 15 Kreisoberligisten aus der Versenkung auf. Am Freitagabend pfeift Schiedsrichter Jörg Zikmund auf dem Allstedter Waldsportplatz das Eröffnungsspiel und damit die neue Saison an.

Die Aufsteiger:

15 Mannschaften nehmen die Saison 2021/22 in Angriff. Das sind zwei Teams mehr, als in der letzten Saison. Absteiger gab es wegen der Corona-Regelung in der nach acht Spieltagen abgebrochenen Spielserie 20/21 keine. Neu im erlauchten Kreis der Kreisoberligisten sind die Elf der Spielvereinigung Osterhausen und die SG Welbsleben/Quenstedt. Während für die Osterhäuser die Kreisoberliga absolutes Neuland ist, kehren die Vertretungen aus Welbsleben und Quenstedt, die früher schon als Solisten hier am Ball waren, nun als Spielgemeinschaft zurück.

Beide Teams erkämpften sich das Aufstiegsrecht durch ihre Staffelsiege in den Kreisligen. Allerdings war die Saison dabei wenig aussagekräftig, bereits nach acht Spieltagen setzte Corona ein Stoppzeichen.

„Wir sind heiß auf die Spiele in der Kreisoberliga. Aber wir wissen auch, dass da ein ganz anderer Wind als in der Kreisliga weht. Für unsere junge Mannschaft geht es von Anfang an nur um den Klassenerhalt. Aber klar ist auch, dass wir für die ein oder andere Überraschung sorgen wollen“, so Roman Mages von der SG Welbsleben/Quenstedt.

Das gleiche Ziel, nämlich den Klassenerhalt, haben auch die Spieler und Verantwortlichen der SpVgg Osterhausen im Blick: „Wir wollen den Klassenerhalt so schnell wie möglich perfekt machen. Unser großes Ziel ist es, die junge Mannschaft in der Kreisoberliga zu etablieren.

Die Favoriten:

Der Kampf um den Meistertitel in der Kreisoberliga scheint so offen wie niemals zuvor. Der SV Allstedt, der in der letzten, abgebrochenen Saison nach acht Spieltagen ganz oben stand, ist sicherlich wieder ein Anwärter auf Rang eins. Allerdings bleibt abzuwarten, wie das Team von Trainer Sven Kamprath den Abschied von Torjäger Leon Teske, der nun neben dem Ex-Profi Carsten Kammlott bei Bad Frankenhausen in der Thüringen-Liga stürmt, verkraftet. Neu im Team sind Moritz Kamprath, der vom VfB Sangerhausen kommt, und der Wolferstedter Max Heineck.

Ebenfalls ganz vorn mitmischen könnte der VfR Roßla. Bei den Roßlaern ist jetzt Steven Otto mit dabei, der bisher für den Verbandsligisten Kelbra am Ball war. Drittes Team im Bunde der Aufstiegsaspiranten ist Fortuna Brücken. Seit Jahren mischt die Elf von der Helme an der Spitze mit, ist vor allem sehr heimstark. Damit ist der Kreis der Titelanwärter wohl abgesteckt. Inwieweit die Vertretungen aus Volkstedt oder Augsdorf einen Überraschungscoup landen können, wird sich zeigen.

Ebenso unklar ist zum Leidwesen der Fans auch wieder einmal, ob am Ende der Saison auch wirklich der Meister sein Aufstiegsrecht wahrnehmen wird. Eine „Rumeierei“, wie so oft in den letzten Jahren, steht der höchsten Spielklasse des Kreises nicht gut zu Gesicht.

Hoffnung auf ruhige Saison:

Für alle anderen Mannschaften der Liga geht es mehr oder weniger darum, eine sorgenfreie Saison zu verbringen. Anwärter für einen Platz im gesicherten Mittelfeld, weitab von Gut und Böse, gibt es einige. Unter anderem auch die Elf aus Wimmelburg. Hier gab es die meiste Bewegung im Kader. Mit Kevin Wendler, Dennis Podolean und vor allem Christian Bloßfeld verließen drei Leistungsträger das Team. Sie wechselten zum Landesligisten MSV Eisleben. Sebastian Dell und Tobias Schwarzbach spielen künftig für Kreisfeld. Neu bei Grün-Weiß sind Marvin Gottschalk und Felix Heinig (beide Helbra), Robert Staab (Wimmelburg) und Tim Hoffelner (MSV Eisleben).

Bei Wacker Helbra stehen den zwei Abgängen fünf Neuzugänge gegenüber. Vor allem Torjäger Hussein Alkabib, der vom Verbandsligisten Arnstedt kam, könnte sich dabei als echte Verstärkung erweisen.

Kampf um den Klassenerhalt:

Neben den beiden Aufsteigern gibt es noch einige andere Teams, die im Ranking der möglichen Absteiger ziemlich weit oben stehen. Dazu zählt der VfB Oberröblingen, der seit einigen Jahren schon im Tabellenkeller herumkrebst.

Auch für Alemania Riestedt geht es von Anfang an nur um den Klassenerhalt. Die Riestedter bauen dabei auf die Torgefährlichkeit von Nils Wesemann.

Der Modus

Die Saison 2021/22 beginnt mit dem Eröffnungsspiel zwischen Allstedt und Osterhausen am 20. August. Der 15. und damit letzte Spieltag der Hinrunde geht am 18. und 19. Dezember über die Bühne. Die Rückrunde startet am 19. Februar kommenden Jahres. Spätestens am 11. Juni 2022 ist die Frage nach Meister und Absteigern geklärt, dann nämlich steht der letzte Spieltag der Saison an.

Am Ende der Saison steigt der Gewinner des Kreismeistertitels in die Landesklasse auf. Sollte der Erstplatzierte verzichten, so kann der Spielausschuss des Kreisfachverbandes Fußball über Nachrücker entscheiden.

Absteiger in die Kreisliga sind die Mannschaften, die sich auf den Plätzen 13, 14 und 15 wiederfinden. Sollten aber zwei oder sogar noch mehr Mannschaften aus der Landesklasse absteigen, erhöht sich die Zahl der Kreisoberliga-Absteiger auf vier Teams.

Die Teams aus Allstedt (gelb) und Roßla sind die ersten Anwärter auf den Kreismeistertitel in der neuen Saison der Kreisoberliga.
Die Teams aus Allstedt (gelb) und Roßla sind die ersten Anwärter auf den Kreismeistertitel in der neuen Saison der Kreisoberliga.
(Foto: Ralf Kandel)

Wünsche für die Saison:

Thomas Große freut sich auf die neue Saison in der Kreisoberliga Mansfeld-Südharz. Er erwartet an der Tabellenspitze einen Zweikampf zwischen Allstedt und Roßla und eine „richtig spannende Serie“.

Der Präsident des Kreisfachverbandes Fußball hat dabei vor dem ersten Spieltag einen Wunsch, den wohl alle Spieler, Trainer, Betreuer und Fans unterschreiben. „Ich wünsche mir ganz einfach, dass wir diese Saison bis zum Ende durchspielen können.“

Der Auftakt:

Beim Eröffnungsspiel auf dem Allstedter Waldsportplatz sind am Freitagabend die Rollen klar verteilt. Der Gastgeber ist als Meisterschaftsanwärter klarer Favorit im Duell mit Aufsteiger Osterhausen. Vor dem Anpfiff der Begegnung wird der neu erschaffene Kunstrasenplatz offiziell seiner Bestimmung übergeben. Klar, dass die Allstedter auf viele Fans und einen stimmungsvollen Rahmen für das Eröffnungsspiel hoffen.

Mit einem Heimspiel startet der zweite Neuling. Die SG Welbsleben/Quenstedt erwartet Wacker Rottleberode und damit einen Stammgast in der Kreisoberliga. Für die Gastgeber, die in der Hinrunde in Welbsleben spielen, ist das Spiel gleich ein Härtest. Ebenfalls am Sonnabend Aufbau Eisleben gegen die SG Augsdorf/Helmsdorf.

Am Sonntag dürfte das uralte Helme-Derby zwischen dem VfB Oberröblingen und Fortuna Brücken wieder einmal Zuschauer in Scharen anlocken. Viel Spannung verspricht das Duell zwischen Großörner und Helbra. Die Partie VfR Roßla gegen SG Wippertal komplettiert das Auftaktprogramm.