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Marode Kita in Berga Marode Kita in Berga: Schneller Neubau gefordert

Von Karl-Heinz Klarner 29.11.2018, 09:43
An der Kita in Berga muss unbedingt etwas getan werden.
An der Kita in Berga muss unbedingt etwas getan werden. Schumann

Berga - Die Verbandsgemeinde Goldene Aue mit Sitz in Kelbra gerät mit Blick auf den maroden Zustand der Kindertagesstätte in Berga zusehends unter Druck.

Der Gemeinderat Berga stellte sich am Dienstagabend mehrheitlich und bei drei Gegenstimmen sowie zwei Enthaltungen hinter einen Antrag von Bürgermeisterin Treppschuh (parteilos).

Bleibt Kita in kommunaler Hand?

Ziel des Papiers ist die Forderung nach einem schnellen Neubau einer Kindertagesstätte in der Gemeinde.

Wie Treppschuh erläuterte sei es dabei egal, ob nach einer möglichen Privatisierung der Kindertagesstätte ein freier Träger oder bei einem Verbleib in kommunaler Hand die Verbandsgemeinde baut.

„Entscheidend ist doch, dass im kommenden Jahr etwas passiert“, betonte die Ortschefin. Zuvor hatte sie daran erinnert, dass die Verbandsgemeinde die Kindertagesstätte im Jahr 2010 übernommen hatte und seither bekannt sei, dass die Bausubstanz marode sei.

Container statt Neubau

Zudem seien 2015 Container angemietet worden, um dem gestiegenen Platzbedarf abzudecken. „Das sollte eigentlich nur eine Übergangslösung für ein Jahr sein. Warum ist bis heute nichts passiert“, fragte sie Ernst Hofmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde.

Der blieb eine konkrete Antwort schuldig: „Ich führe hier keine polemischen Diskussionen“, sagte ein leicht angesäuerter VG-Chef.

Ferner ließ er offen, ob auch die Verbandsgemeinde - wie in dem Treppschuh-Papier gefordert - im kommenden Jahr in Berga investiert. Stattdessen warb er „für mehr Augenmaß“ bei solchen weitreichenden Entscheidungen.

„Ihr könnt nicht immer nur fordern“, sagte Hofmann mit dem Hinweis, dass auch andere Kommunen der Gemeinschaft berücksichtigt werden müssen. Gleichwohl räumte er ein, dass „etwas passieren müsse“.

Allerdings habe die Betreuung des Nachwuchses nicht unter den baulichen Zuständen gelitten, sagte er. Dennoch gelte es genau abzuwägen.

„Ich muss da an alle denken. Ich bin an der Stelle wie ein Gemeindevater“, sagte Hofmann nach eine mehrminütigen Exkurs in die angespannte Finanzsituation der Verbandsgemeinde.

Linke gegen Privatisierung

In der Debatte stärkte Stefan Reinicke (CDU) der Bürgermeisterin den Rücken und befürwortete das Treppschuh-Schreiben.

Carola Kunde (Die Linke) machte indes deutlich, dass sie gegen eine Privatisierung des Hauses sei. Zudem übte sie Kritik am Gemeinderat. „Wir haben einfach in den letzten Jahren gepennt“, sagte sie mit Blick auf das Dilemma um den baulichen Zustand der Kindertagesstätte.

Dem widersprach Armin Hörnlein. „Das stimmt so nicht“, sagte er ohne die Aussage zu untermauern. (mz)