Viel erlebt Landseniorenvereinigung Sangerhausen feiert ihr 25-jähriges Bestehen: Wie alles begann

Wickerode/MZ - Wohl nur selten haben all die Frauen und Männer das nächste Treffen der Landseniorenvereinigung Sangerhausen so herbeigesehnt wie diesmal: „Voriges Jahr haben wir uns zweimal getroffen“, sagt der Vorsitzende Manfred Friedrich. „In diesem Jahr sehen wir uns das erste Mal.“
„Wir waren die erste Vereinigung in Sachsen-Anhalt“
Der Zufall will es, dass es fast auf den Tag genau 25 Jahre her ist, seit sich ehemalige Bauern und Arbeiter aus der Landwirtschaft beim Bauernverband in Sangerhausen trafen und beschlossen, im Altkreis eine Landseniorenvereinigung zu gründen. Zehn Jahre zuvor, 1986, hatte Kurt Noell in Hessen die bundesweit erste Landseniorenvereinigung ins Leben gerufen, und er gab auch in Sangerhausen den Anstoß. Rudi Stöckel, Horst Trinkler, Bodo Hoffmann und Otto Lummer aus Einzingen, Herbert Schleichert aus Katharinenrieth, Jochen Glück aus Sangerhausen, Heinz Klein und Manfred Friedrich aus Allstedt waren dabei.
Noell initiierte in Sachsen-Anhalt manch kreislichen Zusammenschluss; rund 180.000 Beschäftigte hatten zu DDR-Zeiten in den Bezirken Halle und Magdeburg in der Landwirtschaft gearbeitet. „Wir waren die erste Vereinigung in Sachsen-Anhalt“, sagt Friedrich, der nach dem Gründungsvorsitzenden Rudi Stöckel das Amt übernahm - bis heute. Und er erinnert an den ersten Vorstand mit Heinz Klein, Herbert Hortig, Edmund Großstück, Johanna Koch, Lieselotte Stockhaus, Walter Reineberg und Werner Reich. „Rund 130 Mitglieder sind wir jetzt insgesamt“, freut sich der Wickeröder Fred Fuhrmann.

Sekt zum Wiedersehen
Diesmal sitzen die Senioren in geselliger, froher und vor allem viel größerer Runde als vor 25 Jahren zusammen: im Freizeitzentrum in Wickerode, mit ihren Gästen, musikalischer Unterhaltung der Görsbacher Kirmesmusikanten - und stoßen mit Sekt aufs Wiedersehen an. Friedrich wartet mit beachtlichen Zahlen auf: 256 Veranstaltungen mit fast 23.000 Teilnehmern hat die Landseniorenvereinigung Sangerhausen auf die Beine gestellt. „Für die Busse zu all unseren Fahrten haben wir 401.660 Euro ausgegeben!“ Seit der Gründung seien insgesamt 1.037.957 Euro ausgegeben worden. „Und die Summe wäre um einiges höher, wenn uns die Coronapandemie nicht gehindert hätte“, ist Friedrich überzeugt. Denn 13 Veranstaltungen hätten in diesem und dem vorigen Jahr ausfallen müssen.
Zwar sei relativ viel Arbeit nötig gewesen, um alles zu organisieren, schaut der 82-Jährige zurück, aber „wir haben auch sehr viel erlebt und gesehen, womit unsere Mitglieder immer sehr zufrieden waren“. Deshalb wünsche er sich, dass die Landsenioren auch künftig an den Veranstaltungen und Fahrten teilnehmen werden. Schließlich gibt es einiges nachzuholen, ist sich die Runde einig.