Kyffhäuser-Denkmal Kyffhäuser-Denkmal: Plan für den Geolift wird überarbeitet

Kyffhäuser - Das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr überlässt dem Kyffhäuserkreis die Entscheidung darüber, mit welchen Maßnahmen man den Geolift hinauf zum Kyffhäuser stabil genug bauen will. „Man hat uns den Auftrag gegeben, zusammen mit unseren Fachbüros zu entscheiden, inwiefern wir umplanen, neu planen, das Projekt neu überdenken“, sagte Ulrich Thiele, Pressesprecher der Kyffhäuser-Kreisverwaltung, auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung.
Probebohrungen haben gezeigt: Fels des Kyffhäusers ist zerklüftet
Das Landesamt hatte eine fachtechnische Stellungnahme zu den Ergebnissen der Probebohrungen angekündigt, die im Spätsommer vergangenen Jahres in den Fels getrieben wurden.
Ein Team der Bohrgesellschaft Roßla hatte dort, wo später der Besuchertunnel und die Lift-Röhre in den Fels gebaut werden sollen, insgesamt 140 Bohrkerne gezogen und damit eine umfassende Übersicht über die betroffenen Gesteinsformationen geliefert. Dabei hatte sich herausgestellt, dass der Fels zerklüfteter ist, als man es bei der Planung für den Geolift angenommen hatte.
Zum einen muss die Statik oben auf dem Denkmalplateau verbessert werden, sagt Ulrich Thiele. Denn dort, wo später der Lift ankommen soll, befindet sich eine mehrere Meter hohe Schicht Bauschutt aus jener Zeit, als das Kyffhäuserdenkmal errichtet wurde.
Beteiligte Planer sollen Detailkonzept für Geolift überarbeiten
Wegen einer zweiten zerklüfteten Stelle mitten im Fels können die „geologischen Fenster“, die während der Fahrt im Lift den Blick auf die Gesteinsformationen freigeben sollen, nicht an der ursprünglich geplanten Stelle freigelassen werden.
„Wir haben jetzt mit allen beteiligten Büros zusammengesessen. Sie haben den Auftrag bekommen, die Planungen für den Geolift entsprechend zu überarbeiten“, sagt Ulrich Thiele. Er geht davon aus, dass nur ein geringfügiges Überplanen notwendig ist. Die Unterlagen würden dann noch einmal dem Thüringer Bergamt übergeben.
Geplante Kosten für Touristenattraktion am Kyffhäuser sind stetig gestiegen
Bis Ende April soll eine seriöse Schätzung der Mehrkosten möglich sein, hofft Thiele. Dann muss man sich zum einen mit dem Land Thüringen unterhalten, das den Geolift zu 90 Prozent fördern will.
Zum anderen müsste auch die Kur und Tourismus GmbH Bad Frankenhausen höheren Gesamtkosten zustimmen. Sie betreibt das Kyffhäuserdenkmal und soll den zehnprozentigen Eigenanteil aufbringen. Das Geld dafür wird aus den Eintrittsgeldern am Denkmal zusammengespart. Zu diesem Zweck wurde der Ticketpreis bereits Anfang 2015 von sechs auf 7,50 Euro erhöht.
Über einen Geolift hinauf zum Kyffhäuser wird im Nachbarkreis schon seit 2008 gesprochen. Über die Jahre haben sich die voraussichtlichen Kosten des Vorhabens mehr als verdoppelt. Ging man in ersten Schätzungen von rund zwei Millionen Euro aus, kamen die Planer im vergangenen Jahr bereits auf 4,2 Millionen.
Lift soll Zahl der Besucher am Kyffhäuser-Denkmal erhöhen
Der Lift soll als neue Attraktion dafür sorgen, dass die Besucherzahlen am Kyffhäuserdenkmal wieder steigen. Das Land Thüringen hatte deshalb im Rahmen der Wirtschaftsförderung für den strukturschwachen Kyffhäuserkreis einen 90-prozentigen Zuschuss für den Geolift zugesagt. Mit diesem Satz fördert das Land auch die Planungsleistungen rund um den Lift und die geologische Untersuchung am Berg. (mz)