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"Kleines Bürgerhaus" Stolberg  "Kleines Bürgerhaus" Stolberg : Geschichts- und Traditionsverein will Museum betreiben

Von Heinz Noack 10.05.2016, 12:26
Das „Kleine Bürgerhaus“ in Stolberg
Das „Kleine Bürgerhaus“ in Stolberg Noack

Stolberg - Der Stolberger Geschichts- und Traditionsverein möchte der Gemeinde Südharz helfen, das „Kleine Bürgerhaus“ als zweites städtisches Museum in Stolberg zu erhalten. Das „Wie“ war eines der Hauptthemen zur diesjährigen Jahreshauptversammlung, die am Wochenende stattfand. Die Ideen reichten vom Erwerb des Objektes über eine Pachtung bis hin zum Abschluss eines Betreibervertrages zur Absicherung der Öffnungszeiten.

Betreibervertrag soll abgeschlossen werden

Am Ende war klar: Nach den Vorstellungen der Vereinsmitglieder soll ein Betreibervertrag abgeschlossen werden. Dabei sollen die bisherigen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag im Sommer und an den Wochenenden im Winter bestehen bleiben. Der Vereinsvorsitzende Mario Bolte soll dafür so schnell wie möglich das Gespräch mit dem Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Ralf Rettig (parteilos), suchen.

Zum neu gewählten Vorstand des Stolberger Geschichts- und Traditionsvereins gehören Mario Bolte (Vorsitzender), Rosemarie Riese (Stellvertreterin), Elke Franke (Kasse), Sonja Kirchner (Schriftführer) und Heinz Ortmann. Der Verein zählt rund 40 Mitglieder.

Zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 plant der Verein zusammen mit dem Fürstenhaus Stolberg eine Sonderausstellung. Vorgesehen ist außerdem die Edition einer neuen Juliana-Medaille im Dauerangebot der „Alten Münze“. (hno)

Ob künftig Eintritt erhoben oder weiterhin um Spenden gebeten wird, soll erst entschieden werden, wenn die Einnahmen und Besucherzahlen, die die Gemeindeverwaltung erhebt, bekannt sind. Als mögliche Modelllösung für das künftige Zusammenarbeiten sehen die Vereinsmitglieder die zwischen der Stadt Sangerhausen und dem Geschichtsverein von Sangerhausen und Umgebung geschlossene Vereinbarung über das Betreiben des Spengler-Hauses. Auch hier decken Vereinsmitglieder die Öffnungszeiten ab, kassieren das Eintrittsgeld und erhalten dafür eine finanzielle Entschädigung. Dieses Modell biete sich an, so die mehrheitliche Meinung der anwesenden Mitglieder.

Kein Personalproblem

„Am Personal wird es nicht liegen“, meinte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Rosemarie Riese. „Das können wir absichern.“ Eine Schließung des Museums kommt für die Stadt Stolberg und den Geschichtsverein nicht in Betracht. Schließlich wäre es für die Gemeinde Südharz ein Rückschlag in ihren Bemühungen, den Wirtschaftszweig Tourismus weiter auszubauen. Das Haus ist sowohl von der Bauart und seiner Geschichte sowie dvon er Ausstellung her einmalig in der Südharzregion. Für Vereinsmitglied Ulf Sauter ist es sogar ein „Gelehrtenhaus“ und ein Zentrum der Vorreformation in Stolberg. Es wurde ebenfalls daran erinnert, dass dieses Gebäude einmal Eigentum des Vorläufervereins des heutigen Geschichts- und Traditionsvereins war.

Bolte soll bei seinem Gespräch mit dem Bürgermeister aber noch mehr ansprechen, unter anderem, wann die schon länger hinausgeschobene Einweihung des neuen Museumsgebäudes in der Niedergasse 17 vorgesehen ist. Auch der ohne Gemeinderatsbeschluss erklärte Austritt der Gemeinde Südharz aus der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte steht mit auf der vom Verein gewünschten Diskussionsliste. „Die Kosten für den Mitgliedbeitrag übernimmt zukünftig gern der Verein“, meinte Mitglied Andreas Hackenberg und spendete einen Jahresbeitrag. Bis zum Jahresende gehört Stolberg zur Deutschen Fachwerkstraße und soll es danach, wenn es nach den Vereinsmitgliedern geht, bleiben. (mz)