Kegeln Kegeln: Jubelstürme im Eiskeller
SANGERHAUSEN/MZ. - Im "Eiskeller" der Kegelbahn im Sangerhäuser Friesenstadion ging es am Sonntagnachmittag richtig heiß her. Bei den Keglerinnen des VfB Sangerhausen herrschte trotz der Kälte, auf der Bahn herrschten nur Temperaturen von knapp über zehn Grad, eitel Sonnenschein. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Mit 2 651: 2 517 setzten sich die Gastgeberinnen gegen das Team aus Kempten, einem Anwärter auf den Staffelsieg in der 2. Bundesliga, durch.
Damit wahrten die Sangerhäuserinnen ihre Chance im Kampf um den Klassenerhalt.
Auch Andrea Predatsch strahlte über das ganze Gesicht. 499 Holz erspielte sie, die 187 Punkte beim Abräumen kommentierte Stadionsprecher Detlef Ballhause mit dem Satz: "Das war Weltklasse." Entsprechen zufrieden war die Sangerhäuser Mannschaftsleiterin mit sich und der Welt: "Mir fehlen die Worte, ich bin perplex nach diesem Ergebnis.
Das Glücksgefühl komplett machte die Tatsache, dass das VfB-Team ihrer Mitspielerin Carla Keßler-Regel das passende Geschenk zum 50. Geburtstag, den sie am Samstag feierte, bereitete.
Bei den Gästen dagegen war die Stimmung verständlicherweise im Keller. Das lag an der Niederlage und an den Temperaturen in der Kegel-Halle, die wirklich zum Frösteln waren. "Dös ist arschkalt, da kann man nicht kegeln", so Silvia Keßler.
Dem VfB-Sextett war das egal. Schon im Startpaar stellten Maria Handschke und Steffi Meister die Weichen zum Sieg. Gegen das Kemptener Duo Manuela Thy (414) und Sonja Gschwind (422) spielten die Sangerhäuserinnen einen Vorsprung von 45 Punkten heraus. Maria Handschke knüpfte an ihre guten Leistungen der Vergangenheit an und erspielte 455 Punkte, Steffi Meister brachte es auf 426 Zähler.
Im Mittelpaar standen Doris Peinhardt und Grit Schöpp für den VfB Sangerhausen auf der Bahn. Dabei hatte Doris Peinhardt diesmal ungewohnte Probleme, 384 Punkte sprangen heraus. Ihrer Gegenspielerin Heidemarie Reich ging es nicht viel besser. Mit 391 Zählern verließ sie die Bahn.
Punkte gutmachen konnte dagegen Grit Schöpp. Sie setzte sich mit 420 Punkten gegen Christine Friedlein (414) durch.
So betrug der Vorsprung des VfB Sangerhausen vor den beiden letzten Keglerinnen ebenso stattliche, wie beruhigende 44 Zähler. Im Schlusspaar brannte dann vor allem Andrea Predatsch ein "Kegel-Feuerwerk" ab. mit ausgezeichneten 499 Punkten verfehlte sie die magische 500er grenze nur um einen Zähler. Auch Carla Keßler-Regel präsentierte sich in sehr guter Form. Sie schaffte hervorragende 467 Punkte. Das war zu viel für das Kemptener Duo Silvia Keßler (427) und Monika Höß (449).
Damit war der Heimsieg der Sangerhäuserinnen endgültig perfekt. Dank des dritten Sieges in Serie stehen die Chancen, dass die Mannschaft des VfB nun den Klassenerhalt doch noch packt, nicht schlecht. Das Selbstbewusstsein ist jedenfalls da.