Kegeln Kegeln: Im Sommer steigt Poolparty
eisleben/MZ. - "Ich bin mit meinem Papa einfach mal aus Spaß mitgegangen. Und es hat mir so gut gefallen, dass ich gleich dabei geblieben", erzählt Dennis Fabisch. Der 14-Jährige kegelt in der Jugendmannschaft des Mansfelder SV 90. Mithin neben Aufbau Eisleben und SSV Wolferode eines von drei Teams, die derzeit in dieser Altersklasse noch um die Punkte kegeln.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zählt Wolfgang Leuchte auf, wo dereinst der Nachwuchs eine Heimstatt hatte. "Helbra, Sandersleben, Gerbstedt, Großörner, Biesenrode, Wallhausen, Brücken und nicht zuletzt Sangerhausen", so der 72-Jährige, der sich in Wolferode um die Nachwuchsarbeit kümmert. Einer seiner Schützlinge ist Anne-Kathrin Blume. Sie spielte beim Abschlussturnier der Kreisliga Jugend am Wochenende den Tagesbestwert. "Meine Oma, Mutti und Cousine, alle sind Keglerinnen. Da war mein Weg auf die Bahn irgendwie vorbestimmt." Was das Wichtigste für sie sei? "Es muss Spaß machen." Freilich: Erfolge sind auch wichtig, aber nicht das Allerwichtigste. Wie man die Mädchen und Jungen bei der Stange hält? "Sie müssen merken, dass jemand da ist, der sich um sie kümmert, sie motiviert und nicht gleich beim kleinsten Fehler meckert", so Leuchte. Freilich reiche die Zahl der Wettkämpfe beim kleinen Kreis der Mannschaften nicht aus.
Deshalb lassen sich die Wolferöder was einfallen. Clubmeisterschaft, jüngst der Paarwettkampf, mit initiiert durch Karl-Heinz Hebner, oder im Sommer ein Pool- und Gartenfest. Und wenn dann noch Erfolge hinzukommen, sei das für ihn Motivation, weiter zu machen, sagt Leuchte. Trotz seiner 72 Jahre.
Anne-Kathrins Mutter Katja Blume gehört zu ersten zur ersten Generation Wolferöder, die bei Leuchte das Kegel-Abc erlernt haben. Am weitesten hat es bisher Robert Heydrich gebracht, der mittlerweile sogar den Sprung in die erste Mannschaft von Weltpokalsieger SKC Rot-Weiß Zerbst geschafft hat.
Dass Kegeln Spaß machen sollte, weiß auch Dennis Fabisch. "Im Sommer machen wir auch mal Wettkämpfe mit einer Bratwurst als Preis." Ob er schon mal eine gewonnen hat? "Ja, die war lecker. Aber bei meinem Opa schmecken sie besser." Dort helfe er oft mit, die Tiere zu füttern oder den riesigen Acker, wo Obst und Gemüse angebaut werden, zu bewirtschaften. Das könne er sich auch als Berufswunsch vorstellen, wenn der Achtklässler auch Mathe als sein Lieblingsfach an der Sekundarschule Mansfeld nennt. Wie Anne-Kathrin Blume bereitet er sich auf die Kreiseinzelmeisterschaft vor, die nächste Woche anstehen. "Wenn ich so spiele, wie in der Saison, rechne ich mir schon etwas aus", so das Wolferöder Mädchen.
Auch bei Aufbau Eisleben ist man da recht optimistisch. Denn: "Es muss auch Erfolge geben. Sonst geht nämlich irgendwann mal der Spaß verloren", so Aufbaus Sportwart Torsten Kraus zu dem Thema.
