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Kegel-Quartett aus Wolferoden Kegel-Quartett aus Wolferoden: Vier Freunde müsst ihr sein

Von detlef liedmann 22.04.2015, 17:28
Danny Lier, Anne-Kathrin Blume, Stefanie Weißhuhn und Johnny Beyer (von links) auf der Wolferöder Bahn. Sie fahren zur Landesmeisterschaft der A-Jugend.
Danny Lier, Anne-Kathrin Blume, Stefanie Weißhuhn und Johnny Beyer (von links) auf der Wolferöder Bahn. Sie fahren zur Landesmeisterschaft der A-Jugend. Detlef Liedmann Lizenz

Wolferode - Auf der Bahn sind Anne-Kathrin Blume und Stefanie Weißhuhn Kontrahenten. Aber eben nur dort. Ansonsten beschreiben sich die beiden Wolferöderinnen als eng befreundet, fahren zusammen ins Kino nach Halle, quatschen miteinander, lachen zusammen. „Was Frauen eben so machen“, sagt die 17-Jährige Blume.

Landesmeisterin der Jugend A war sie im vorigen Jahr. Und Landesmeisterin will sie am Wochenende wieder werden. Ihre wahrscheinlich größte Widersacherin: Stefanie Weißhuhn. Denn ihre knapp ein Jahr jüngere Vereinskameradin vom SSV Wolferode hat ihr erst vor ein paar Wochen den Kreismeistertitel weggeschnappt. „Ja es war mein erster großer Einzelerfolg“, sagt die Fachoberschülerin, die später gern einmal etwas „mit Wirtschaft“ machen möchte.

Anne-Kathrin Blume indes, wie Stefanie Weißhuhn Elftklässlerin, wird es nach dem Abitur am Eisleber Luthergymnasium im nächsten Jahr wohl in Richtung Verwaltung ziehen. Johnny Beyer indes ist mittendrin in der Ausbildung zum Hotelfachmann. Und das lässt dem 16-Jährigen nur wenig Zeit für zusätzliche Trainingseinheiten. „Da ist es gut, dass Donnerstag Berufsschule ist. Dann kann ich nachmittags auf die Bahn“, so Beyer. Denn dann ist Übungsstunde bei Wolfgang Leuchte in Wolferode.

„Ohne Wolfgang wären viele Mädchen und Jungen nicht so weit gekommen in ihrem Leistungsniveau“, sagt Lothar Bergmann aus Emseloh, der donnerstags seine ganze Enkelschar nach Wolferode chauffiert.

Gemeinsames Kegel-Training

„Es profitieren ja beide Seiten von der Zusammenarbeit“, so Leuchte. Unter anderem Danny Lier, einer von Bergmanns Enkeln. Bei der Kreismeisterschaft haben sich Lier und Beyer einen packenden Kampf geliefert, den Lier am Ende mit vier Holz mehr und dem Titelgewinn zu seinen Gunsten entschied. Beyer wurde Vizemeister. Auch für den Titelkampf Sachsen-Anhalts, der am Wochenende auf den Bahnen im Sangerhäuser Friesenstadion ausgetragen wird, rechnen sich beide Chancen aus. Beyer, weil er jüngst bei der Landesmannschaftsmeisterschaft U 18 die Turnierbestleistung gespielt hat.

Lier ob seiner Erfahrungen im Emseloher Männerteam, mit dem er Kreismeister geworden und in die Landesklasse aufgestiegen ist. Beyer und Lier sind wegen der räumlichen Distanz zwischen Wolferode und Emseloh nicht so eng befreundet wie Anne-Kathrin Blume und Stefanie Weißhuhn, „aber wir verstehen uns gut“, so der 17-jährige Lier, der eine elfte Klasse am Sangerhäuser Schollgymnasium besucht und sich früher auch mal als Fußballer ausprobiert hat.

„Aber da war ich nicht so gut“ , gibt er zu. Auch er hat schon Vorstellungen von seiner beruflichen Zukunft. „Es wird wohl in den sozialen Bereich gehen“, sagt der Emseloher.

Jetzt aber will das gemeinsam trainierende Quartett erst einmal bei der Landesmeisterschaft für Furore sorgen. Anne-Katrin Blume kennt die Bahnen im Friesenstadion von allen vier vielleicht am besten. Was man dort beachten muss?

„Einfach die Kugel am optimalen Punkt aufsetzen“, formuliert sie etwas geheimnisvoll. Stefanie Weißhuhn freilich würde zum Kreismeisterpokal in ihrem Regal gern noch einen weiteren stellen. So um die 540 Holz müsse man spielen, um vorn mit dabei zu sein, glauben sie und ihre Freundin. Aber wie Lier und Beyer setzen sich beide nicht selbst unter Druck. „Klar möchte man gern gewinnen. Aber das hängt ja nicht nur von der eigenen Leistung ab, sondern auch von der Kontrahenten. Und die kann man ja nicht beeinflussen“, sagt Titelverteidigerin Anne-Kathrin Blume vor diesen Meisterschaften. (mz)