Jubiläum in Ahlsdorf Jubiläum in Ahlsdorf: Feier mit Olympiasieger Cierpinski

Ahlsdorf - Der SSV Mansfelder Grund Ahlsdorf feierte am Sonnabend gemeinsam mit Waldemar Cierpinski sein 20-jähriges Bestehen. Zur Einstimmung war im Kulturhaus noch einmal der Zieleinlauf jenes denkwürdigen Marathons von Montreal 1976 zu sehen, bei dem der Hallenser sensationell sein erstes Olympia-Gold gewann.
Angesichts der heute noch unter die Haut gehenden Fernsehreportage von Heinz-Florian Oertel, bei der dieser überschwänglich dazu aufforderte, die an diesem Tag geborenen Kinder doch Waldemar zu nennen, schmunzelte der Gast, wurden Erinnerungen wach.
Davon könne Halle nur träumen
Cierpinski gratulierte den Ahlsdorfern zu ihrem Jubiläum, er fühlte sich sichtlich wohl in der fröhlichen Runde und wurde nicht müde, Fragen zu beantworten.
Dass er an diesem Wochenende auch nach Budapest eingeladen war, erwähnte er hingegen mit keinem Wort. Das war nur wenigen bekannt und hat auch etwas mit der Freundschaft zu tun, die die Sportfreunde aus dem Mansfelder Grund seit Jahren mit dem Doppel-Olympiasieger verbindet. Dieser lobte „das tolle Ambiente“ des Kulturhauses und versicherte: „Davon können wir in Halle nur träumen.“
Heute 180 Mitglieder
Der Mannschaftspokal blieb am Sonnabend im Mansfelder Grund. Der SSV gewann vor Teutschenthal. Den 3. Platz teilten sich der SSV Eisleben und ASV Sangerhausen vor Braunsbedra, Blau-Weiß Hettstedt, Teutschenthal II, Med-Fit Eisleben, Lok Aschersleben, Stadtwerke Eisleben und Dübener Heide.
Der ehemalige Weltklasseläufer weiß, was für eine gute Arbeit beim SSV Mansfelder Grund geleistet wird, den der heutige Vorsitzende Peter Zinke gemeinsam mit Fred Habermann, Martin Dembinski, Wolfgang Lange, Volker Heinze und Jürgen Drobny 1994 aus der Taufe gehoben hat, nachdem die Fußballer der damaligen Sportgemeinschaft „Sero“ seinerzeit allein weiter machen wollten. So kam es zur Gründung des Spiel- und Sportvereins Mansfelder Grund, der schon bald an die 60 Mitglieder zählte. Heute sind es um die 180, davon 60 Kinder und Jugendliche, die zumeist Leichtathletik trainieren oder Tischtennis spielen.
Bei einem Höhepunkt, wie dem Herbstcross am Sonnabend, der in Ziegelrode aller zwei Jahre ausgetragen wird, sind aber alle mit dabei. Weil eine solche Veranstaltung mit einem Aufwand verbunden ist, von dem sich Außenstehende keine Vorstellung machen können. Und dann sorgte auch noch Regen für erschwerte Bedingungen. Heiko Wagner, der nacheinander die mehr als 150 Läuferinnen und Läufer auf die Strecken schickte, quittierte es mit der Bemerkung, dass Crossläufer hart im Nehmen sind.
Den jüngsten Startern gab er mit auf den Weg, dass genug Platz sei. „Ihr müsst nicht den Nächsten mit den Ellenbogen schubsen“, sagte er scherzhaft. Der achtjährige Fynn Hausner aus Eisleben eilte danach los wie die Feuerwehr und erreichte mit Riesenvorsprung das Ziel. Seine Mutter war begeistert. Weil ihr Filius gar nicht Laufen trainiert, sondern beim MSV Eisleben Fußball spielt. Er ist dort Stürmer. (mz)
