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Jens Lehmann Jens Lehmann: Ex-Radprofi aus Roßla sitzt bald im Bundestag

Von Joel Stubert 29.09.2017, 10:32
Jens Lehmann: „Es ist schon ein besonderes Gefühl,Abgeordneter zu sein“.
Jens Lehmann: „Es ist schon ein besonderes Gefühl,Abgeordneter zu sein“. Privat

Leipzig/Rossla - Im Hintergrund ist das Geschrei von Kindern deutlich zu vernehmen, während Jens Lehmann ins Telefon spricht. Der gebürtige Roßlaer und siegreiche CDU-Direktwahlkandidat bei der Bundestagswahl arbeitet als Erzieher in Machern bei Leipzig. Doch bald wird sich sein berufliches Leben ändern - er zieht in den Bundestag ein, holte im Wahlkreis Leipzig I Nord mit 27,5 Prozent die meisten Stimmen.

Viele kennen den Südharzer noch als Bahnrad-Star, der bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen Medaillen für Deutschland holte. Die Sportkarriere tauschte er dann gegen eine als Erzieher. Und nun geht es in den Bundestag.

Jens Lehmann im Bundestag: Berlin ist es noch einmal etwas anderes

Diese Woche war er bereits in Berlin. „Es ist alles erst einmal unwirklich, das Gebäude ist für mich eines der geschichtsträchtigsten in Deutschland“, so Lehmann. „Es ist schon ein besonderes Gefühl, Abgeordneter zu sein. Ich kenne das zwar aus dem Stadtrat in Leipzig, doch in Berlin ist es noch einmal etwas anderes, alles im Vergleich natürlich riesengroß.“ Ein bisschen feierlicher und nicht so hektisch habe sich der Roßlaer das Treiben

im Bundestag schon vorgestellt, meint er. „Am Anfang ist viel Organisatorisches zu machen, die Ausweise erstellen lassen und solche Sachen“, sagt er. Welche genauen Ausschüsse er besetzen wird, ist ebenfalls Gegenstand der nächsten Wochen und Monate, je nachdem, wie die Regierungsbildung voranschreitet. „Wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich natürlich etwas machen, wo ich viel Erfahrung habe. Also Sport oder auch Arbeit/Soziales oder Familie“, meint der 49-Jährige, der seit 1981 in Leipzig lebt.

Noch ein Abgeordneter des neuen Bundestages kommt ursprünglich aus dem Südharz

Bis 15. Oktober wird er noch als Erzieher arbeiten, danach sein Pensum auf acht Stunden pro Monat drastisch nach unten schrauben müssen. „Aber ich will den Kontakt nicht ganz verlieren, das ist mir wichtig“, sagt Lehmann, der irgendwann wieder voll und ganz als Erzieher arbeiten wird.

In Jens Lehmann schlägt ein Roßlaer genau in dem Moment den Weg nach Berlin ein, in dem eine andere Roßlaerin den Bundestag verlässt. „Ja, mit Uda Heller habe ich noch einmal sprechen können und werde mir auch in Zukunft Hinweise holen“, so Lehmann. „Wir haben uns gewissermaßen abgeschlagen.“

Auch ein weiterer Abgeordneter des neu formierten Bundestages kommt ursprünglich aus dem Südharz. Matthias Höhn (42) ist für die Linke im Wahlkreis Altmark angetreten und durch Listenplatz vier noch in den Bundestag gerutscht.

Höhn, der in Stolberg geboren wurde und in Sangerhausen zur Schule ging, war bis 2000 Mitglied des Kreisvorstandes der PDS Sangerhausen. Aktuell ist er Bundesgeschäftsführer der Linken und Mitglied des Landtags. (mz)