Wegen Zweitimpfungen Im Südharz schließen die Kitas früher - Eltern sind verärgert
Südharz
Erneut kommen Eltern aus der Gemeinde Südharz in Nöte: Denn einige Kindertagesstätten werden am 12. Mai nachmittags nicht wie üblich öffnen. Für die Erzieher sind die Zweitimpfungen gegen Covid-19 im Impfzentrum Sangerhausen vorgesehen. Wie Evelyn Kulpe von der Gemeindeverwaltung sagt, betrifft es die Kita Stolberg ab 12 Uhr, falls die Einrichtung im Regelbetrieb wäre; ansonsten sei die Notbetreuung gesichert. In Breitenstein und Schwenda schließen die Kitas ab 13 Uhr, in Hayn ab 14 Uhr, in Bennungen ab 16 Uhr, in Rottleberode ab 17 Uhr. „In Roßla wird nur der Hortbereich am Nachmittag geschlossen“, so Kulpe.
Unverständnis der Eltern gegenüber der Termine
Etliche Eltern haben sich an Roßlas Ortsbürgermeisterin Nadine Pein (CDU) gewandt, sie hat bei der Verwaltung nachgehakt. Warum würden die Impftermine nicht gestaffelt, fragt eine Mutter (Name ist der Redaktion bekannt). Kitas eher zu schließen, sagt sie, sei „familienunfreundlich. Es müssen noch relativ viele Eltern arbeiten. Es lässt sich nicht von heute auf morgen organisieren, die Kinder eher abzuholen. Nicht jeder Arbeitgeber ist so kulant, und nicht jeder hat Großeltern, die einspringen können.“
Pein teilt die Kritik der Eltern und fordert von der Verwaltung mehr „Bürgerfreundlichkeit gegenüber unserer arbeitenden Bevölkerung“. Zumal die Verwaltung schon zum ersten Impftermin am 31. März kurzfristig sämtliche Kitas mittags geschlossen hatte, was viele Eltern vor Probleme stellte und im Gemeinderat für Zündstoff sorgte. Doch Kulpe sagt, dass es trotz der Bemühungen der Kollegin aus diesem Fachbereich nicht möglich gewesen sei, neue Termine zu bekommen. „Auch die Verlegung der Impftermine auf den Brückentag 14. Mai war nicht möglich.“
56 neue Corona-Fälle in Mansfeld-Südharz
Landkreissprecherin Michaela Heilek erklärt, der Kreis habe die Impftermine vorab mit allen Trägern der Einrichtungen abgestimmt: „Ein Veto aufgrund von Bedenken zu den Öffnungszeiten gab es nicht.“ Aus zeitlichen Gründen hätten die Kita-Erzieher der Gemeinde Südharz während der Impfaktion für die über 80-Jährigen in Roßla und Rottleberode nicht mit geimpft werden können. Wäre für sie ein zusätzlicher Vor-Ort-Termin organisiert worden, hätten „auch hier die Kitas in bestimmten Zeiträumen schließen müssen“.
Wie das Sozialministerium Sachsen-Anhalt mitteilt, sind in Mansfeld-Südharz am Montag 542 Erstimpfungen erfolgt. Somit sind bisher 34.778 Personen einmal und 10.857 zweimal geimpft worden. Bis zum 4. Mai, 0 Uhr, kamen 56 neue Infektionsfälle hinzu. Laut Robert-Koch-Institut beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz 187,5. (mz)