"Das war lange notwendig" Grundschule Sandersleben: Neue Sanitäranlagen und Durchgangsflur

Sandersleben - Noch dürfen die Schülerinnen Svea und Anni die neuen Toiletten in ihrer Grundschule Sandersleben nur fürs Foto besichtigen, doch in den kommenden zwei Wochen werden die Sanitäranlagen auch offiziell freigegeben. „Das war lange notwendig und überfällig“, sagt Schulleiterin Angela Lühmann. Denn bisher befanden sich die Toiletten nicht im Schulhaus selbst, sondern in einem extra Gebäude auf dem Schulhof.
Bei Wind und Wetter mussten die Kinder und Lehrer also raus, um ihre Notdurft zu verrichten. Aber auch wirtschaftlich waren die Toiletten auf dem Hof nicht mehr sinnvoll. „Die Räume sind viel zu groß und von den Heizkosten und der Erhaltung viel zu teuer“, sagt Lühmann. Zudem sei die Ausstattung mittlerweile in die Jahre gekommen.
Grundschule Sandersleben: Handwerker erledigen noch Restarbeiten
Die neuen Toiletten machen da einiges mehr her, sind modern und für die Jungen in blau und die Mädchen in rot gestaltet. Die Lehrer haben ebenfalls separate Toiletten bekommen. „Wir werden jetzt noch einige Restarbeiten vornehmen und dann können die Toiletten benutzt werden“, sagt Janet Klaus, Bauamtsleiterin der Stadt Arnstein. Die alte Sanitäranlage werde man in den Herbstferien endgültig außer Betrieb nehmen und das Wasser abstellen. Das Gebäude bleibt aber vorerst erhalten, so Klaus.
Derweil waren die Handwerker und Bauarbeiter noch an anderen Ecken der Geschwister-Scholl-Grundschule tätig. Im Erdgeschoss ist ein Verbindungsflur zum Speisesaal entstanden. Auch hier mussten die Schüler und Lehrer bisher über den Hof, um zum Essen zu gelangen. Jetzt wurden zwei Unterrichtsräume verkleinert und aus dem entstanden Freiraum der Flur geschaffen. Die kleineren Räume sollen künftig zum Beispiel als Lehrerzimmer dienen.
Planung für freie Fläche
Auf dem Schulhof ist der alte Erweiterungsbau an der Turnhalle abgerissen worden. Dort wo der Bau aus den 1970er Jahren einst stand, sprießt nun eine große, grüne Wiese. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Die Fläche soll neu gestaltet werden. Wir haben verschiedene Möglichkeiten und Ideen dafür“, sagt Lühmann. Zum einen habe eine Gruppe Studenten der Fachhochschule Bernburg insgesamt sieben Entwürfe gefertigt, wie die Wiese und der angrenzende Schulhof künftig aussehen könnten.
Die Zeichnungen sind im Rahmen eines Projekts der Studenten entstanden. „Sie waren vorher bei uns an der Schule und haben mit den Kindern darüber gesprochen“, erklärt Lühmann. Die Ideen der Grundschüler - ob Bolzplatz oder Kletterecke - seien somit in die Entwürfe eingeflossen. Auf der neuen Freifläche könnte aber ebenso ein eigener Schulgarten entstehen. „Ein Rentner aus Sandersleben würde sich darum kümmern und hat uns bereits erste Entwürfe gezeigt“, sagt Lühmann.
131.600 Euro für neue Sanitäranlagen und den Durchgangsflur
Das Obst und Gemüse soll zum Naschen einladen, aber den Kindern auch viel Wissenswertes vermitteln. Die Schulleiterin könne sich daher vorstellen, den Garten als eine Art Arbeitsgemeinschaft aufzubauen. „Er muss ja regelmäßig bewirtschaftet werden“, sagt sie.
Im kommenden Jahr sollen die ersten Ideen auf der Freifläche umgesetzt werden. Womöglich entstehe dann ein Mix aus dem Schulgarten und einigen Vorschlägen der Studenten, so eine erste Überlegung von Lühmann und Klaus. Denn für alle Projekte müsse man auch die notwendigen Finanzen auftreiben können.
Für die aktuellen Arbeiten sind beispielsweise Fördermittel geflossen. Für die neuen Sanitäranlagen und den Durchgangsflur waren es 131.600 Euro. Das Geld stammt aus dem Programm Richtlinie Schulinfrastruktur des Landes Sachsen-Anhalt. Insgesamt haben die Baumaßnahmen rund 166.900 Euro gekostet. Der alte Schulanbau an der Turnhalle wurde mit Mitteln aus dem Programm der Städtebauförderung abgerissen. Zwei Drittel betrug die Fördersumme, der Rest der insgesamt 58.000 Euro kam aus Eigenmitteln der Stadt. Ursprünglich waren 80.000 Euro geplant gewesen, im Rahmen der Ausschreibungen für die Arbeiten gab es aber Einsparungen, sagt Klaus: „Was natürlich besonders erfreulich für die Stadt ist.“ (mz)

