Die üblichen Weisheiten: Fußball DFB-Kreispokal Mansfeld-Südharz

Sangerhausen - Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wir wollen dem Favoriten ein Bein stellen. Im Pokal geht es bei Null los. Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen. Im Pokal ist alles möglich. Alles Sätze, die Fußballer und Fans zur Genüge kennen. Und die jedes Jahr dann wieder ausgepackt werden und das Phrasenschwein füllen, wenn Pokalspiele im Kreis oder im Land auf dem Programm stehen.

Sätze, die wie das laute Pfeifen im Wald klingen und den Außenseitern Mut machen sollen. Dabei, gerade im Landkreis Mansfeld-Südharz hat sich in den letzten Jahren gezeigt, was im Pokal alles möglich ist, was Außenseiter mit Können, der richtigen Tagesform und dem nötigen Quäntchen Glück bewerkstelligen können.

Der VfR Roßla und Alemania Riestedt sind als Kreisoberligisten bis ins Endspiel marschiert und haben sich für den Landespokal Sachsen-Anhalt qualifiziert. Zum Lohn gab und gibt es Duelle mit den Profis des Drittligisten HFC. Auch die Eintracht aus Emseloh hat in den letzten Jahren im Landespokal für Furore gesorgt und gleich reihenweise höherklassige Mannschaften aus dem Rennen gekegelt. Das alles macht den Außenseitern Mut, die am Wochenende im Kreispokal Mansfeld-Südharz auf dem Platz stehen.

In zahlreichen Partien sind die Rollen klar verteilt. So zum Beispiel im Duell zwischen Einheit Rottelsdorf und dem SV Allstedt. Die Gastgeber sind in der Kreisklasse Staffel I am Ball, belegen hier Rang drei. Mit Thomas Jüdicke (42), Spieler-Trainer Renè Keller (49), Torhüter und Kapitän Heino Hübner (46) und dem 50-Jährigen Rinaldo Wiermann haben sie Kicker in ihren Reihen, die auf jede Menge Erfahrung, aber auch schon auf ein ziemlich beachtliches Fußball-Alter verweisen können. Sie wollen nun versuchen, dem derzeit auf einer Erfolgswoge schwimmenden Kreisoberliga-Spitzenreiter Paroli zu bieten.

„Wir wollen uns achtbar aus der Affäre ziehen. Vielleicht ist auf unserem Platz, der nicht leicht zu bespielen ist, ja sogar eine kleine Überraschung drin. Wenn wir nur knapp verlieren, wäre das schon ein Erfolg für uns“, sagt auch Thomas Jüdicke, in Personal-Union Abteilungsleiter Fußball, Trainer und Spieler bei Einheit.

Ebenso klar ist die Ausgangslage zum Beispiel in einer weiteren Partie, in der der VfB Uftrungen als Kreisklasse-Team die Landesklasse-Elf vom SV Bräunrode erwartet. „Wir werden versuchen, den Favoriten zu erschrecken. Ob uns das gelingt, werden wir am Sonnabend sehen. Die Jungs jedenfalls sind voll motiviert“, sagt Uftrungens Fußball-Chef Peter Kohl. Und fügt lachend hinzu: „Wir haben Flutlicht, da kann es bis ins Elfmeterschießen gehen.“

Während zum Beispiel in diesen Partien die Favoritenrolle also klar vergeben ist, gibt es auch Spiele, die Spannung versprechen. So zum Beispiel natürlich die direkten Duelle der Kreisoberligisten. Am Sonntag wollen dabei sowohl der VfR Roßla im Duell mit Augsdorf als auch die SG Wippertal im Spiel gegen Wacker Helbra den Heimvorteil ins Weiterkommen ummünzen.

Die Landesklasse-Vertretung vom VfB Sangerhausen II hofft in der Partie bei der KSG Holdenstedt/Beyernaumburg endlich den ersten Sieg in der nicht mehr ganz so neuen Saison einzufahren. Auch das wird angesichts der überschaubaren Leistungen, die die Elf aus der Kreisstadt zuletzt ablieferte, nicht einfach.

Ein Spaziergang wird das Spiel beim Kreisligisten Romonta Stedten II auch für Kickers Gonnatal nicht. Und ob Eintracht Kreisfeld nach den zuletzt überzeugenden Auftritten in der Meisterschaft nun auch im Pokal beim Kreisoberligisten Wacker Rottleberode glänzen kann, bleibt ebenfalls abzuwarten. Fakt ist jedenfalls eins: Auch nach der zweiten Runde im Kreispokal werden wieder einige der Standardsätze zu Außenseiter-Siegen und überraschenden Niederlagen ausgepackt. (mz)