Direktkandidaten im Wahlkreis 32 Direktkandidaten im Wahlkreis 32: Ingo Bodtke tritt für die FDP an

Wimmelburg - Ingo Bodtke ist der klassische Seiteneinsteiger in die Politik. Erst vor anderthalb Jahren hat der 50-jährige Wimmelburger den Weg in die FDP gefunden. „Doch politisch war ich schon immer interessiert“, sagt der gebürtige Eisleber. Er hat sich vor Jahren mit seiner Familie ein Häuschen am Blankenheimer Berg gebaut. So ist er schnell in Sangerhausen, dort wo er seit 1993 eine Versicherungsagentur betreibt. Nebenbei unterhält er noch ein Reisebüro.
Land familienfreundlicher machen
In seinem Job kommt Bodtke oft mit Leuten zusammen. Er hört viel und sieht eine Menge. „Immer mehr Menschen klagen“, hat er ausgemacht. Auch er selbst ist unzufriedener geworden, „mit dem, was da bei uns im Land derzeit läuft“. Vor allem der Umgang mit Familien treibt ihn um. Man könne sich ja bald keine Kinder mehr leisten, sagt er mit Blick auf die zuletzt gestiegenen Kosten der Betreuung. Das Umfeld im Land sei familienfeindlich. Das wolle er ändern. Bodtke weiß, wovon er spricht. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und einen Enkel. Gleichwohl weiß er, dass letztlich alles am Geld hängt.
Dennoch sieht er Spielräume, so beim Abbau von Bürokratie für kleinere Unternehmen. Und dann sind da noch die Kommunen, deren Finanzausstattung völlig unzureichend sei, nicht zuletzt wegen des Sparkurses des Landes, so Bodtke. Auf der Suche nach Antworten und Lösungen ist er in Eisleben bei den Liberalen gelandet. Ihm habe gefallen, dass sich da eine junge Truppe gefunden habe, mit denen er gut klarkomme, auch was deren politischen Ansichten betreffen. Wobei er schon überrascht war, als man ihm die Kandidatur im Wahlkreis 32 für den Landtag ans Herz legte. „Es ist eine neue Herausforderung für mich und eine spannende Zeit“, so Bodtke, der seine Worte genau abwägt, „kein Sprücheklopfer ist“, wie er sagt.
Chorleiter und Orgelspieler
Das hängt vermutlich auch mit seiner religiösen Ausprägung zusammen. Er gehört der Neuapostolischen Kirche in Hettstedt an. Seit sieben Jahren leitet er dort den Chor, er spielt auch die Orgel. Er legt viel Wert auf musische Ausbildung, auch bei seinen Kindern. An den Wänden im Wohnzimmer seines Hauses hängen Porträts von berühmten Komponisten. In einer Ecke steht sogar ein Blüthner-Klavier, das er vor Jahren unter glücklichen Umständen erworben hat. Angesichts dessen vermutet man nicht, dass Ingo Bodtke eigentlich gelernter Fleischermeister und studierter Lebensmittelingenieur ist. Doch zu DDR-Zeiten konnte er wegen seines Glaubens nur bestimmte Studienfächer belegen, begründet er seine Berufswahl. Und er fügt lachend hinzu, dass er viele Jahre auch Besamungstechniker in drei Kreisen war. Doch dieses Thema will er lieber nicht vertiefen. (mz)