Designerin Mandy Müller Designerin Mandy Müller: Schwendaerin plant schon das nächste Award-Kleid für Leipzig

Schwenda/Leipzig - Mandy Müller aus Schwenda holt tief Luft: „Es war schön.“ Der Satz gilt dem 22. Leipziger Opernball, den die Porsche AG als wohl größtes gesellschaftliches Ereignis Leipzigs präsentiert hat - und die Schwendaerin war dabei.
Sie gehörte zu zehn ausgewählten Designern aus ganz Deutschland, die ihre Ballkleider vor rund 2.000 Gästen in der Leipziger Oper präsentiert haben. Mit dem ersehnten Fashion Award hat es zwar nicht geklappt, sagt Müller. Doch sie klingt keineswegs enttäuscht. Denn, Preis hin oder her, „es war ein tolles Event! Nächstes Jahr mache ich wieder mit.“
Schwendaerin zum vierten Mal bei Leipziger Opernball mit eigener Kreation dabei
Schon zum vierten Mal hat es die 37-Jährige aus dem Südharz geschafft, vor den gestrengen Augen der Jury zu bestehen, unter den zehn Besten und beim Opernball dabei zu sein. Das Kleid, mit dem das Dresdner Model Julia beim Walk zu sehen war, hatte Mandy Müller ab Oktober entworfen und dann ausschließlich von Hand genäht. Stich für Stich.
„Wir sind diesmal schon am Freitag hingefahren, haben uns abends mit befreundeten Designern getroffen und bis in die Nacht gefachsimpelt“, erzählt Müller. Am Tag des Balls begann halb zehn das sogenannte Fitting. Die Models probierten die Kleider an und das Laufen wurde geübt.
„Mittags sind wir dann mal raus und ein bisschen durch die Stadt gebummelt. Und später haben wir uns selbst ‚aufgebrezelt’“, sagt die Schwendaerin. Sie selbst hatte sich ein weißes Seidenkleid genäht und daran einige Blüten aus dem Stoff angenäht, den sie für das Award-Kleid verwendet hatte. Müller lacht: „Im Hotel-Fahrstuhl haben Leute gefragt, ob man gratulieren kann. Sie haben sicher gedacht, das wäre ein Brautkleid.“
Der Ballabend sei aufregend gewesen, erzählt die 37-Jährige. „Gegen 18 Uhr sind wir über den Roten Teppich gelaufen. Zu der Zeit sind gerade relativ viele Gäste eingetroffen.“ Darunter einige Stars wie Schauspielerin Melanie Marschke, bekannt aus „Soko Leipzig“, Sportkommentator Marcel Reif oder Cheryl Shepard, die viele Fernsehzuschauer aus Serien wie „In aller Freundschaft“ oder „Rote Rosen“ kennen dürften.
Motto des Leipziger Obernballs war Niederlanden gewidmet
Matthias Müller, der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, war natürlich auch dabei. Das Motto der Ballnacht war diesmal den Niederlanden gewidmet: „Let’s dance“. Das spiegelte sich nicht nur kulinarisch, sondern auch durch Beiträge niederländischer Künstler wider. Und bei den Models.
Zum Beispiel bei Julia, deren Haare orange gefärbt waren. „Die Models trugen alle irgendwelche orangefarbenen Accessoires, zum Beispiel ein Armband, Hosenträger, Schirm oder Ballon. Als alle zusammen standen, sah das krass aus - und cool“, gesteht Müller.
„Halb elf haben wir uns alle mit den Models hinter der Bühne getroffen. Geglaubt habe ich ja nicht, dass ich gewinne“, sagt die Schwendaerin. „Aber man hofft ja immer.“
Der erste Preis ging an Sascha Johrden aus Berlin. „Er hatte eine super-schicke Corsage mit einem Seidenchiffonrock entworfen.“ Zweite wurde Swetlana Aslanli aus Berlin, Jessica Tiegel aus Düsseldorf Dritte. Danach durften sich die Models umziehen. „Und wir haben bis vier Uhr gefeiert. Mousse T. hat noch aufgelegt.“
Zurzeit näht die Schwendaerin, sozusagen als Kontrastprogramm, noch eine Trachtenjacke und zwei Dirndl fürs Münchner Oktoberfest, das jetzt beginnt. „Ich habe noch zwei Wochen Zeit, bis das alles fertig sein muss“, sagt Mandy Müller. „Nebenbei schwirren mir schon 1.000 Ideen für das nächste Award-Kleid durch den Kopf.“ (mz)