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Werk in Berga betroffen Corona-Krise: Zulieferfirma Mahle in Berga geht in Kurzarbeit

Von Karl-Heinz Klarner 03.04.2020, 06:00

Berga - Der baden-württembergische Automobilzulieferer Mahle, der in seinem Werk in Berga (130 Beschäftigte) unter anderem Thermostate fertigt, hat alle seine Standorte in Europa geschlossen und die Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt. Ausgenommen seien die Verteilerzentren, um die Belieferung von Werkstätten mit Ersatzteilen sicherzustellen, sagte Unternehmenssprecher Ruben Danisch der MZ.

Bergas Bürgermeisterin Katrin Treppschuh (Freie Wähler) hofft, dass die Beschäftigten des Werkes nach der Corona-Krise wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Schließlich sei das weltweit agierende Unternehmen bislang gut aufgestellt gewesen, auch wenn der Konzern in den letzten Monaten auf einen Sparkurs geschwenkt war. „Leider hat man nur selten den Kontakt zur Gemeinde gesucht“, sagte Treppschuh. So habe sie erst durch die Belegschaft von der Schließung erfahren.

Wegen Corona: Kurzarbeit bei Automobilzulieferer Mahle

Danisch zufolge wurden alle europäischen Produktionsstandorte als Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus heruntergefahren. In einigen Bereichen seien noch die die Verwaltung und die Entwicklung besetzt. Die Maßnahmen betreffen europaweit rund 70 Standorte.

„Wir erleben eine Extremsituation, die in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar war und deren weitere Entwicklung derzeit völlig offen ist. Wir müssen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle Anstrengungen unternehmen, die möglich sind, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Reaktion auf Produktionsstopp der Automobilhersteller

Zugleich reagieren wir unternehmerisch auf den Einbruch der Märkte und insbesondere auf den Produktionsstopp der Automobilhersteller in Europa“, begründete Jörg Stratmann, Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung, den Schritt.

Anfang letzten Jahres hatte Mahle angekündigt, dass von europaweit 4.300 Arbeitsplätzen bis Ende 2020 rund 380 außerhalb Produktion abgebaut werden sollten. Vor allem ein zuletzt schwächelnder Markt machen dem Autozulieferer zu schaffen. (mz)