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Carsten Kammlott  Carsten Kammlott : Erfurter Fußballprofi zu Gast beim Fußball-Camp des VfB

Von Ralf Kandel 10.05.2016, 09:18
Fragestunde im Friesenstadion: Fußballprofi Carsten Kammlott hatte auf (fast) jede Frage eine Antwort parat.
Fragestunde im Friesenstadion: Fußballprofi Carsten Kammlott hatte auf (fast) jede Frage eine Antwort parat. Ralf Kandel

Sangerhausen - Du oder Sie? Den rund 20 Kindern ist das piepegal. Sie wechseln beim Fragen locker zwischen der persönlichen und der förmlichen Anrede. Derjenige, der die Fragen beantwortet, legt keinen Wert auf Förmlichkeit. Carsten Kammlott ist ohnehin ein familiärer und volkstümlicher Typ. Und vor allem ist er Fußballer. Ein erfolgreicher dazu. Kammlott spielt in der dritten Liga beim FC Rot Weiß Erfurt und hat das Tor des Jahres 2015 geschossen.

Carsten Kammlott zählt zu den bekanntesten Spielern des Fußball-Drittligisten FC Rot Weiß Erfurt. Mit seinen Treffern trug er maßgeblich zum Klassenerhalt der Thüringer bei. Deutschlandweit bei vielen Fußball-Fans bekannt wurde er durch sein in der ARD-Sportschau gekröntes Tor des Jahres. Im August 2015 traf er dabei in Dresden mit der Hacke. Bisher traf er für Rot-Weiß Erfurt in 119 Liga-Partien 44 Mal in die Maschen.  (rak)

Stippvisite im Friesenstadion

Davon und von vielem anderen mehr erzählt der 26-Jährige am Montagvormittag bei einer Stippvisite im Sangerhäuser Friesenstadion. Hier läuft gerade ein Ferien-Fußball-Camp mit Nachwuchskickern aus der Region. Marcus Rauer, einer der Übungsleiter beim Training, hat den Erfurter Fußball-Profi eingeladen. Er kennt Carsten Kammlott schon viele Jahre, hat selbst mit ihm im Nachwuchs zusammengespielt.

Ein Treffen in Sangerhausen gab es allerdings noch nicht. Das im Winter geplante Testspiel zwischen Erfurt und Magdeburg war ausgefallen, so ist es die Premiere für den Rot-Weiß-Stürmer im Stadion der Kreisstadt. Angetan ist er allemal: „Das ist ja hier eine Superanlage“, lobt er Marcus Rauer.

Frage-Antwort-Spiel mit dem Profi

„Ich hab ihn gefragt, und er hat sofort zugesagt“, erzählt der VfB-Trainer dann den staunenden Kindern. Die haben sich zu diesem Zeitpunkt, wie auch der Trainingsgast, längst auf den Kunstrasen gesetzt. Schon beginnt das Frage-Antwort-Spiel. Die erste Frage dreht sich ums Geld. „Wieviel verdienen Sie?“, fragt einer der Fußball-Knirpse unverblümt. Kammlott lacht und sagt dann: „Ich wusste es, die Frage wird mir fast überall als erste gestellt.“ Eine Antwort bleibt er schuldig, worauf einer der Jüngsten stolz und staunend verkündet: „Bestimmt hundert Euro im Monat.“ Jetzt lachen der Fußballprofis und seine kleinen Bewunderer. Auf die Frage, wie er denn das „Tor des Jahres“ mit der Hacke geschossen hat, antwortet der Erfurter ehrlich: „Da hab ich Glück gehabt.“

Dann wird gestaunt. Carsten Kammlott erzählt davon, dass im Normalfall sechsmal wöchentlich trainiert und gespielt wird und nur der Montag frei ist. So reiht sich Frage an Frage, Antwort an Antwort. Die Kinder erfahren, dass ihr heutiger Gast in Gehofen mit dem Fußballspielen angefangen hat und eines Tages in der Alte-Herren-Mannschaft des zwischen Artern und Wiehe gelegenen Ortes seine Laufbahn beenden will. Sie hören, dass für ihn die Drittliga-Stadien in Dresden, Magdeburg und Halle die schönsten sind und er sich schon darauf freut, bald im neuen Erfurter Stadion auflaufen zu können.

Fünf bis sechs Paar Fußballschuhe

Dann staunen sie doch, als Kammlott auf eine Frage antwortet, dass er fünf, sechs Paar Fußballschuhe besitzt. Und erst recht, dass auf die Behauptung, dass er dann doch sicher den härtesten Schuss von allen hat, die Antwort kommt: „Nein, so dolle schießen kann ich nicht.“

Dann ist das Frage-Antwort-Spiel vorbei. Länger als eine Halbzeit hat es gedauert, Kammlott hat sich fast eine Stunde lang Zeit genommen. Dann kommen noch die obligatorischen Autogramme. Erst auf die mitgebrachten Autogrammkarten, dann auf T-Shirts und Schuhe. Zum Schluss schließlich gibt es noch den sportlichen Vergleich. Gleich ein paar der Fußballzwerge fordern: „Wir spielen alle gegen ihn!“ Doch das fällt aus, aber einen Neunmeter darf jeder Schütze auf das Tor, in das sich der eigentliche Angreifer stellt, machen. Einige der Schützen treffen, andere nicht.

Doch das ist egal. Sie haben einen „richtigen Profi“ gesehen und sind begeistert. Einmal so werden wie er, ist das Ziel, das sie sich stellen. Und für das sie in den nächsten Tagen beim Fußball-Camp des VfB Sangerhausen noch eifriger trainieren. (mz)

Heiß begehrt waren Autogramme.
Heiß begehrt waren Autogramme.
Kandel