1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert": Bundeswettbewerb "Jugend musiziert": Das sind die Teilnehmer aus Mansfeld-Südharz

Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" Bundeswettbewerb "Jugend musiziert": Das sind die Teilnehmer aus Mansfeld-Südharz

Von Grit Pommer 29.05.2017, 10:00
Sophie Weißenborn, Hendrik Sanhen (re.) und Lucas Worch starten als Klarinetten-Trio beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“.
Sophie Weißenborn, Hendrik Sanhen (re.) und Lucas Worch starten als Klarinetten-Trio beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Maik Schumann

Sangerhausen - Mit sanftem Schwung setzt Hendrik Sanhen die Klarinette an die Lippen und lässt die Finger tanzen. Warme, helle Töne perlen hervor, die Tonleiter herauf und herunter. Um eine Klarinette mit so spielerischer Leichtigkeit zu beherrschen, braucht es jahrelange Übung. Der 16-Jährige hat in der Kreismusikschule gerade das achte Unterrichtsjahr an dem Instrument absolviert. Und zusammen mit Sophie Weißenborn aus Kelbra und Lucas Worch aus Hettstedt empfängt er jetzt eine der höchsten Weihen, die für einen Musikschüler möglich sind: Das Klarinetten-Trio startet am Pfingstwochenende beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Paderborn.

Klarinetten-Trio setzte sich zuvor beim Regional- und dann beim Landeswettbewerb durch

Um dort hinzugelangen, mussten die Drei sich zuerst im Regional- und dann beim Landeswettbewerb in Halle qualifizieren. Einfach nur zu gewinnen, reiche dabei nicht aus, wie Musikschulleiterin Peggy Bitterolf erklärt. Um zum Bundeswettbewerb weitergeleitet zu werden, muss man vor der Jury mindestens 23 Punkte erreichen. Ein Wert, den erst richtig einschätzen kann, wer weiß: 25 Punkte sind das maximal erreichbare Traumergebnis.

Ein Naturtalent an der Klarinette ist unterdessen Lucas Worch. Der 18-Jährige spielte lange Keyboard und Akkordeon, bis er vor drei Jahren urplötzlich und wie einer Eingebung folgend auf die Klarinette kam. Warum? Er hat keine Ahnung. Die Idee war einfach da. „Ich bin in Hettstedt in die Musikschule gegangen - und das war’s“, erzählt Worch. Innerhalb von nur drei Jahren hat er an dem Instrument Fertigkeiten erreicht, die ihn jetzt im Trio zur Teilnahme am Bundeswettbewerb befähigen.

Sophie Weißenborn lernt schon Klarinette, seit sie acht ist. Ihr Traum ist es, mit der Musik auch ihren Lebensunterhalt zu verdienen - im Orchesterkorps der Bundeswehr.

Neben ihren eigenen Instrumenten werden die Drei auch das Bassett-Horn und die Bassklarinette mit nach Paderborn nehmen, die die Musikschule mit Hilfe ihres Fördervereins und der Sparkasse anschaffen konnte. Zwei Spitzen-Instrumente im Wert eines Kleinwagens, wie sie beim Bundeswettbewerb zum Teil schon von Grundschülern gespielt werden. Denn wenn sich die bundesweite Leistungsspitze trifft, dann sind auch Musikschüler aus äußerst gut betuchten Elternhäusern dabei, die sehr konzentriert auf eine Karriere hinarbeiten - und dafür privat auch mit dem teuersten Material ausgestattet werden. Natürlich will auch ein Spitzeninstrument meisterlich gespielt sein. Aber für die Teilnehmer aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz soll es nicht an der Ausstattung scheitern.

Sangerhäuser Sängerinnen qualifizieren sich für Bundeswettbewerb

Die 19-jährige Ulrike Wiech und die 14-jährige Thalia Oelze müssen derweil nicht fürchten, dass bei ihrem Instrument Geld den Unterschied machen könnte. Die beiden Sängerinnen, die sich ebenfalls für den Bundeswettbewerb qualifiziert haben, werden in dieser Woche aber besonders auf ihre Stimmen achten. Denn Erkältung und Überanstrengung sind die Todfeinde der Stimmbänder.

Die beiden gehen ohne Druck in den Bundeswettbewerb. „Es ist schon cool, dass wir überhaupt so weit gekommen sind“, sagt Ulrike Wiech, die in Sangerhausen und Umgebung auch als Mitglied des Gesangsquartetts „BeStimmt“ bekannt ist und inzwischen Jura studiert. Thalia wird ein zehnminütiges Programm zeigen, von Ulrike wird ein 16- bis 20-minütiger Auftritt erwartet.

Auch Peggy Bitterolf wird das Pfingstwochenende beim Bundeswettbewerb in Paderborn verbringen. Natürlich, um den Startern aus dem Landkreis die Daumen zu drücken. Aber auch, um drei Tage lang die Auftritte all der anderen jungen Musiker einfach nur zu genießen. „Dort treffen sich die absolut Besten“, sagt Peggy Bitterolf. Dort könne man erleben, was ein Musikschüler zu erreichen in der Lage ist. (mz)

Die 19-jährige Ulrike Wiech hat sich als Sängerin für den Bundeswettbewerb qualifiziert.
Die 19-jährige Ulrike Wiech hat sich als Sängerin für den Bundeswettbewerb qualifiziert.
Schumann
Thalia Oelze hat sich ebenfalls als Sängerin für den Bundeswettbewerb qualifiziert.
Thalia Oelze hat sich ebenfalls als Sängerin für den Bundeswettbewerb qualifiziert.
Schumann