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Bundesliga-Serie Bundesliga-Serie: Michael Grenzbach über Werder Bremen und ein besonderes Trikot

Von Ralf Kandel 29.07.2017, 07:00
Michael Grenzebach zeigt Stolz auf die Unterschrift von Claudio Pizarro.
Michael Grenzebach zeigt Stolz auf die Unterschrift von Claudio Pizarro. Ralf Kandel

Oberröblingen - Michael Grenzebach strahlt mit der Sonne um die Wette. Immer wieder zeigt der 47-Jährige auf einen Schriftzug, der das Trikot ziert, das er anhat. „Für Grenze von Pizza“ steht mit Filzstift geschrieben auf dem Kleidungsstück. Die Geschichte, wie der Oberröblinger dazu kam, ist schnell erzählt: „Grenze“, ganz klar, das ist er selbst.

Pascal Hackethal besorgt das Trikot mit der Unterschrift von Claudio Pizarro

„Pizza“ aber, und das macht das T-Shirt so einzigartig, ist Claudio Pizarro, einer der renommiertesten Fußballer des Bundesligisten Werder Bremen. „Ich habe gute Beziehungen zu Pascal Hackethal. Der spielt ja im Nachwuchs bei Werder. Ich habe ihn gefragt, und er hat mir das Trikot mit der Widmung von Pizarro besorgt“, berichtet Grenzebach und kann sein Glück immer noch kaum fassen. Dann fügt er sofort hinzu, dass es wohl das letzte Mal ist, dass er das Trikot übergestreift hat: „Das kommt in einen großen Bilderrahmen und kriegt einen Ehrenplatz im Haus, das ist doch mal klar.“

Fußball ist ihr Leben. In den Tagen bis zum Bundesliga-Start am 18. August stellt die MZ jeden Tag einen Fanclub oder einen Fan eines Bundesligisten aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz vor. Sie alle ordnen der Liebe zur ihrem Verein Vieles unter, fahren hunderte Kilometer, nur um ihren Verein spielen zu sehen, und investieren neben Geld vor allem ihre Freizeit. In der Serie sprechen sie über Ziele, Träume und andere Details aus dem Alltag eines Fans.

Begonnen hat die Fan-Liebe zwischen dem gebürtigen Sangerhäuser und dem SV Werder Bremen vor einem Vierteljahrhundert. „Damals habe ich in Bremen gewohnt und auf einer Werft gearbeitet. Irgendwann bin ich dann mal mit ein paar Kumpels ins Stadion gegangen“, erinnert er sich. Wer der Kontrahent der Bremer in diesem Spiel war, weiß er nicht mehr. Wohl aber, dass die Bremer gewannen. „Da waren wir noch eine Macht im deutschen Fußball“, blickt er auf die Anfänge zurück. Nach und nach vertiefte sich das Ganze. Die Bremer spielten sich in das Herz des Ostdeutschen.

Ein Spieler hatte es dem Oberröblinger im Lauf der Jahre dann besonders angetan. Das war Claudio Pizarro. Warum? Als Antwort auf diese Frage stimmt Michael Grenzebach ein ganzes Loblied auf den Angreifer aus Peru an. „Das ist ein genialer Fußballer. Dazu ein richtiger Typ. Er macht keine Eskapaden, davon hab ich noch nie etwas gehört. Pizza ist ein Sportsmann durch und durch, für jeden ein Vorbild“, sagt er.

Bremen-Fan hofft auf teilnahme am Europa-Pokal für seine Mannschaft

Auch wenn es dem selbstständigen Unternehmer berufsbedingt schwerfällt, regelmäßig die Spiele seiner Bremer zu besuchen, die Daumen drückt er an jedem Spieltag. Rückblickend auf die abgelaufene Saison, sagt er: „Die schönsten Spiele der gesamten Saison waren doch die, in denen Bremen mitgemischt hat. Da ging es immer torreich und abwechslungsreich zu.“ Dann fügt er noch mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: „Und vor allem haben die Bremer doch die Oddset-Tipper zum Wahnsinn getrieben. Werder war eine Wundertüte, man wusste nie, wie die Spiele ausgehen.“

Und in der neuen Saison, was erwartet der begeisterte Bremen-Fan von seinem Team? „Diesmal sind wir ganz oben dabei. Wir schaffen es auf alle Fälle in den Europa-Pokal. Allerdings nur, wenn wir nicht wieder die Hinrunde verschlafen.“

Und hält Grenzebach dem Verein auch nach dem Abschied von Claudio Pizarro die Treue? „Naja, dass Pizza nicht mehr mitmischt, ist schon mehr als bedauerlich. Aber verständlich ist es schon“, antwortet der Oberröblinger auf diese Frage und streichelt wieder über sein Pizarro-Trikot. (mz)